Inzwischen war ich fast jeden Morgen bei der HIVStation. Leider ist da nach zwei Stunden Andrang wieder weniger los. Am Samstag sind dann noch zwei Mädchen von Kolping gekommen, die bis Februar bleiben. Inzwischen haben wir uns den Deutschunterricht angeschaut. Ich weiß noch nicht was ich davon halten soll, aber schlecht ist er nicht. Außerdem gibt es hier zwei verschiedene Grundschulen. Eine ist ein Mädcheninternat und die andere eine normal gemischte Schule. Man merkt deutliche Unterschiede. Die Mädchen aus dem Internat sind wesentlich besser ausgestattet und disziplinierter. Man hat eher den Eindruck, dass sie den Unterricht verstehen. Vielleicht liegt es auch daran. Das die Kinder von der normalen Schule unregelmäßiger da sind und eventuell hungrig in die Schule kommen. Zudem gibt es Nachmittagsunterricht und ich weiß nicht, wie viele Kinder zuhause Mittagessen bekommen. Dann ist es ja kein Wunder, wenn sie sich schlecht konzentrieren können. Man merkt, dass sowohl den Schülern im Internat und auch für die Gebäude mehr Geld zu Verfügung steht. Vielleicht bieten wir an Nachhilfe zu geben, da bald Prüfungen sind. Es wird hier auch extrem langsam gelernt (z.B. hat gerade der Lehrer 5 Minuten erklärt, dass wenn man ein Mensch ist, entweder männlich oder weiblich ist;). Es ging um Sexualkunde. Dann wurde es aber besser). Ich hoffe, dass wir diese Woche mit dem Joggen anfangen. Der Diakon wollte uns zeigen, wo wir laufen können. Der und der Pfarrer sind nebenbei echt nett und witzig.
Im September geht es für mich ein Jahr nach Kenia. Hier möchte ich versuchen, regelmäßig von meinen Erlebnissen in diesem weltwärts-Jahr zu berichten.
Mittwoch, 28. September 2011
Dienstag, 20. September 2011
Es steht jetzt fest, dass es Brandstiftung war! Das Mädchen muss jetzt für 9 Jahre ins Gefängnis.
Inzwischen habe ich an der Primary school schon (unfreiwillig) zwei Mathestunden gegeben. Das Thema war wirklich nicht schwer, aber trotzdem haben es glaube ich nicht alle verstanden. Ich wollte eigentlich nur den Mathelehrer was fragen, dann hat er mir das ganze Kapitel gezeigt und meinte, dass ich das dann ja gleich machen könnte…Er hat dann die Stunde angefangen und ist dann gegangen (und nicht wiedergekommen, was ich angenommen hatte). Nachmittags war ich dann wieder in der Schule um nach dem Lehrer zu fragen, der war aber nicht da. Er hat mich kurz angerufen und mir Aufgaben gesagt die ich machen sollte. Für manche war der Unterricht wohl ziemlich langweilig, andere haben glaube ich gar nichts verstanden. Das ist etwas deprimierend, wenn man 10mal das gleiche erklärt und es auch nicht besser wird, wenn Mitschüler helfen. Jedenfalls hatte ich die Stunde erst 10 Minuten vor Schluss angefangen (was ich nicht wusste, mir wurde 15Uhr gesagt) und total überzogen. Die Schüler haben sich überhaupt nicht beschwert, auch nicht auf Nachfrage, ob die Stunde schon vorbei sei. Am Ende hat sich herausgestellt, dass die Klasse zurzeit überhaupt keinen Mathelehrer hat…hätte mir man ja mal sagen können ;). Nachher haben sie sich alle bedankt und meinten ob ich ihnen mit Mathe helfen könne. Das war wirklich schön, aber die Stunde war richtig anstrengend. Mal sehn, ob ich diese Woche noch mal vorbei gehe.
Inzwischen waren wir schon zweimal in Kisumu. Einmal auch auf eigene Faust=). D.h. mit dem Pikipiki (Motorradtaxi, macht tierisch Spaß) bis zur Hauptstraße, dann auf einen Matatu warten, der nach Kisumu fährt. Matatus sind eine Sache für sich. Es handelt sich um Sammeltaxis, die meistens alte Toyotabusse sind. Offiziell dürfen 14 Leute mitfahren. Es gibt vier Reihen mit je drei Plätzen+ einen, der entsteht indem man ein Brett auf den Durchgang legt. Außerdem fährt noch jemand mit, der kassiert und die Türe auf und zu macht. Die Matatus fahren auch erst los, wenn sie voll sind;).
In Kisumu kann man einfach alles kaufen. Die Supermärkte sind RIESIG. Von Süßigkeiten über Kosmetikartikel bis zu Kühlschränken, Kinderspielzeug und Handtüchern gibt es ALLES.
Außerdem gibt es ein echt gutes Deutsches Restaurant, wo man super lecker und recht günstig essen kann.
Heute Morgen habe ich im Krankenhaus geholfen bei den Aidspatienten Größe, Gewicht, Temperatur Blutdruck und Puls zu notieren. Dabei musste ich auch die Namen aufrufen, was zur Belustigung der Mitarbeiter beigetragen hat;). Die ganze Behandlung bekommen sie kostenlos. Auffällig ist, dass vielmehr Frauen als Männer kommen. Die haben wohl zum Teil Angst Medizin nehmen zu müssen oder sind schon tot. Für Babys gibt es eine Prophylaxe, wenn die Mütter HIV haben, damit sie die Muttermilch trinken können (habe ich zumindest so verstanden). So gleich gucken wir uns eine Deutschstunde in der Highschool an. Die Mädchen sind alle am Wochenende zurückgekommen. Ich bin gespannt wie die Stimmung ist.
Mittwoch, 14. September 2011
Endlich Arbeit!
Nachdem wir uns jetzt in jeder? Institution vorgestellt haben, konnten wir heute endlich anfangen zu arbeiten! Wir sind morgens ins Krankenhaus gegangen. Es war gerade ein Vortrag über eine Studie, die hier stattfinden soll. Es wird protokolliert wie sich Malariamedikamente in der Schwangerschaft auswirken und wie Malaria bei verschiedenen Blutkrankheiten ausbricht. Es werden keine Medikamente getestet, sondern es finden Befragungen, Untersuchungen und Beobachtungen statt.
Dann bin ich in die Apotheke gegangen und habe Medikamente abgefüllt. Die Leute bekommen sie kostenlos und müssen sich vorher im Krankenhaus ein Rezept holen. Finanziert wird die Medizin zum Großteil von Pepfam, den USA und der Regierung. Die Mitarbeiter waren wirklich sehr nett und lustig und fragen einen viel über Deutschland aus (z.B. ob bei uns Frauen vererbt werden, wann wir heiraten, über Autos, Politik…). Manche Sachen finden sie dann ziemlich lustig. Ein Lieblingsthema sind auch die Jahreszeiten. Hier sind 15 Grad schon sehr kalt. Und ein Mitarbeiter hat gefragt, ob manche Leute nicht allergisch gegen die Kälte sind=) und er stellt es sich vor wie im Kühlschrank.
Gestern haben wir uns zwei Unterrichtsstunden in der 7. Klasse angeguckt. Der Unterricht ist ähnlich wie bei uns aber disziplinierter. Neue Sachen werden oft vom Lehrer vorgesagt und die Schüler müssen nachsagen. Vor allem der Mathelehrer war wirklich gut. Er hat immer nach Fragen gefragt und am Ende musste jeder Schüler einmal an der Tafel was zeigen (es ging um Winkel). Die meisten hatten alles verstanden, aber manche auch nicht. Dann musste ein anderer helfen, bis derjenige es auch konnte. Und wenn Gelacht wurde, hat der Lehrer gesagt: lach nicht über deine Freunde, keiner ist perfekt und wir haben alle Schwächen. Das fand ich echt gut. Ich soll jetzt eine Mathestunde für die 8. vorbereiten zur Wiederholung der Bruchrechnung. Mal sehn, wie ich das hinkriege ;)
Vor zwei Tagen war hier abends wirklich die Hölle los. Ein Gebäude des Mädcheninternats hat gebrannt! In so einem Schlafhaus sind 72 Mädchen untergebracht, alles ziemlich eng. Zum Glück war keiner drin, als es angefangen hat. Aber sie betroffenen Mädchen haben wirklich alles verloren. Manche hatten gerade wichtige Zertifikate von zu Hause geholt, die sie jetzt nicht mehr nachweisen können. Es wird gesagt, ein Elektrikfehler hätte den Brand verursacht. Das kann aber wohl nicht sein, da die Schlafhäuser in Reihe geschaltet sind und in den beiden benachbarten Häusern das Licht noch gebrannt hat (sagen die Mädchen und der Diakon). Manche vermuten, dass es Brandstiftung war. Letzte Woche war Lehrerstreik und viele wollten nach Hause, sie durften aber nicht. Es könnte also damit zusammenhängen.
Jedenfalls haben wir versucht ein paar Mädchen zu trösten, die alleine da standen. Alle haben ziemlich geschrieen und geweint. Natürlich hatten sie Angst, die Nacht in der Schule zu verbringen. Sie haben dann in der Kirche gesungen und geschlafen. Jetzt sind viele nach Hause gegangen und müssen Geld besorgen, damit das Haus wieder aufgebaut werden kann.
Obwohl die ersten beiden Tage etwas schwierig waren, bin ich jetzt erstaunt, dass ich mich so schnell doch eingelebt habe und hier wohl fühle! Fotos kommen, wenn ich welche gemacht habe ; ) und nach Kisumu ins Internetcafe kann. Hier lädt alles ziemlich lange!
Sonntag, 11. September 2011
Mzawa from Kenya!!
Mit einer Stunde Verspätung ging es am Dienstag um 16.25 in Frankfurt los nach Kairo. Nach zweifelhaften Sicherheitskontrollen (das Klappmesser vom Passagier hinter uns hat den Kontrolleur irgendwie abgelenkt, und Frauen konnten soviel piepen wie sie wollten, es gab keine weiblichen Abtaster) fanden wir schließlich eine Art Wartegang. Kurz darauf kam dann jemand der „Nairobi, Nairobi, this way“ geschrieen hat. So haben wir dann auch das nächste Flugzeug erreicht. Neben trinkenden, stinkenden und lauten Russen ging´s dann weiter. In Nairobi gelandet, stellten wir schon bald fest, dass auf dem gesamten Flughafen keine Toilette und kein Waschbecken Wasser hatte. Außerdem funktionierte das Geld abheben am Barclays- Automat auch nicht. Nach ein paar Stunden warten ging´s mit dem Inlandsflug weiter. Hier wäre fast Ende für mein Gepäck gewesen. Zum Glück sah ich es, noch bevor der Flieger starten konnte, einsam auf der Startbahn liegen und konnte den Flugbegleiter drauf aufmerksam machen. Scheinbar muss man hier sagen, dass man Gepäck hat. In Kisumu wurden wir von den Fathers abgeholt. Es ging direkt weiter in die Innenstadt in den Supermarkt. Hier gab´s alles was man auch in Deutschland kaufen kann. Leider funktionierte meine EC- Karte auch hier nicht bei der Bank. Nach einigem hin und her sind Kati und ich dann erfolglos mit Father Mathwes nach Lwak (unser Dorf) gefahren. Wir wohnen dort im Gemeindehaus und haben beide ein eigenes Zimmer mit Waschbecken. Bei mir mangelt es bis jetzt noch an einem Regal oder Schrank, aber das soll wohl noch kommen. Nach einer Nacht mit zwei Stunden Schlaf im Flugzeug konnte man dann auch gut schlafen. Beim Abendessen konnte ich nicht vermeiden, dass Fisch auf meinem Teller lag. Als ich dann probiert habe, war es doch gar nicht so schlimm und hat eher nach Fleisch geschmeckt. In der Zwischenzeit gab es noch andere interessante Sachen zu Essen wie Leber von einem uns unbekannten Tier. Genrell gibt es hier oft Ugali, einen Klump aus Maismehl und irgendwas, Reis, Weißkohl, grünes Gemüse und Chapati (Teigfladen). Das kann man eigentlich alles ganz gut Essen. Beim Essen ist hier eigentlich immer was los. Meistens ist der Pfarrer, ein Diakon und der Katechet hier. Im Moment ist noch ein Mädchen aus Deutschland für 2 Wochen zu besuch. Einmal haben wir auch der Köchin beim Hühnchenrupfen und beim Chapati machen geholfen. Sie ist wirklich nett. In den letzten Tagen sind Kati und ich viel über den Parish gelaufen, haben tausend Hände geschüttelt und uns mit den Mädchen aus de Highschool unterhalten.
Im Moment streiken die Lehrer in Kenia (Ende nicht absehbar), aber die Mädchen treffen sich trotzdem jeden Tag zum lernen. Es ist ein Internat und einige sind traurig, dass sie nicht nach Hause können in der Zeit. Die Schule hat über 1200 Schülerinnen, die sogar auch aus Mombasa und Nairobi kommen.
Mit Englisch kommt man hier eigentlich gut zurecht. Trotzdem freuen sie sich, wenn man versucht was auf Luo zu sagen. Die Kinder können auch noch kein Englisch.
Auf dem Gelände gibt es ein Konvent, einen Kindergarten, eine Primaryschool, die Mädchen-Highschool (Internat), einen große Kirche, über all ein paar Tiere und ein Krankenhaus.
Von den Schwestern aus dem Konvent habe ich einen kenianischen Namen bekommen: Akini = am Morgen geboren.
Die Leute sind alle sehr freundlich und freuen sich scheinbar über einen. Am Donnerstag sind wir noch mal nach Kisumu gefahren. Geldabheben hat immer noch nicht geklappt. Ich muss noch mal mit meinem Pass hin oder es bei einer anderen Bank versuchen. Immerhin habe ich jetzt einen Internet Stick und eine Handykarte (jeder hat hier ein Handy!!)
Heute (Sonntag) waren wir erst in Lwak in der Messe. Theoretisch sollte die um 9 Uhr anfangen. Wir haben uns erst gar nicht die Mühe gemacht pünktlich zu sein. Los ging´s dann um 9.40Uhr. Die Messen hier sind wirklich schöner als in Deutschland. Es wird ziemlich viel und laut gesungen und geklatscht. Außerdem tanzen Mädchen fast den ganzen Gottesdienst durch. Es sind tierisch viele Kinder da, die alle vorne sitzen und die älteren kümmern sich um die kleinen. De Ablauf ist aber der gleiche, außer dass zahlreiche Gebete eingestreut werden. Mit 2,5 Stunden sollte man dann schon rechnen. Es geht aber echt schnell um. Am Ende mussten wir uns noch der Gemeinde vorstellen.
Gleich fahren wir zwei Kolping-Freiwillige besuchen, die in ein oder zwei Wochen auch nach Lwak kommen für 6 Monate und im Moment in einem Workcamp sind.
Sonntag, 4. September 2011
Fertig gedopt mit sämtlichen Impfungen und hoffentlich gut vorbereitet und ausgerüstet kann es endlich losgehen.
Am Dienstag geht unser Flug von Frankfurth über Kairo nach Nairobi und von dort weiter nach Kisumu, wo wir wahrscheinlich von unseren Fathers abgeholt werden und in unsere Dörfer fahren. Bis Kisumu sind wir zu sechst unterwegs, dann jeweils zu zweit in einem Dorf. Zwei andere Freiwillige kommen hoffentlich später noch dazu. Mit Kati werde ich in Lwak wohnen und arbeiten. Wir sind im Pfarrhaus der Kirchengemeinde untergebracht und können auf dem Kirchengelände in verschiedenen Einrichtungen mithelfen (Krankenhaus, Kindergarten, Schule etc.). Darüber werde ich sicher noch mehr berichten. Jetzt muss ich erstmal die restlichen Sachen in den Koffer stopfen, ein paar Medikamente zusammensuchen und losfliegen=).
Am Dienstag geht unser Flug von Frankfurth über Kairo nach Nairobi und von dort weiter nach Kisumu, wo wir wahrscheinlich von unseren Fathers abgeholt werden und in unsere Dörfer fahren. Bis Kisumu sind wir zu sechst unterwegs, dann jeweils zu zweit in einem Dorf. Zwei andere Freiwillige kommen hoffentlich später noch dazu. Mit Kati werde ich in Lwak wohnen und arbeiten. Wir sind im Pfarrhaus der Kirchengemeinde untergebracht und können auf dem Kirchengelände in verschiedenen Einrichtungen mithelfen (Krankenhaus, Kindergarten, Schule etc.). Darüber werde ich sicher noch mehr berichten. Jetzt muss ich erstmal die restlichen Sachen in den Koffer stopfen, ein paar Medikamente zusammensuchen und losfliegen=).
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