Mit einer Stunde Verspätung ging es am Dienstag um 16.25 in Frankfurt los nach Kairo. Nach zweifelhaften Sicherheitskontrollen (das Klappmesser vom Passagier hinter uns hat den Kontrolleur irgendwie abgelenkt, und Frauen konnten soviel piepen wie sie wollten, es gab keine weiblichen Abtaster) fanden wir schließlich eine Art Wartegang. Kurz darauf kam dann jemand der „Nairobi, Nairobi, this way“ geschrieen hat. So haben wir dann auch das nächste Flugzeug erreicht. Neben trinkenden, stinkenden und lauten Russen ging´s dann weiter. In Nairobi gelandet, stellten wir schon bald fest, dass auf dem gesamten Flughafen keine Toilette und kein Waschbecken Wasser hatte. Außerdem funktionierte das Geld abheben am Barclays- Automat auch nicht. Nach ein paar Stunden warten ging´s mit dem Inlandsflug weiter. Hier wäre fast Ende für mein Gepäck gewesen. Zum Glück sah ich es, noch bevor der Flieger starten konnte, einsam auf der Startbahn liegen und konnte den Flugbegleiter drauf aufmerksam machen. Scheinbar muss man hier sagen, dass man Gepäck hat. In Kisumu wurden wir von den Fathers abgeholt. Es ging direkt weiter in die Innenstadt in den Supermarkt. Hier gab´s alles was man auch in Deutschland kaufen kann. Leider funktionierte meine EC- Karte auch hier nicht bei der Bank. Nach einigem hin und her sind Kati und ich dann erfolglos mit Father Mathwes nach Lwak (unser Dorf) gefahren. Wir wohnen dort im Gemeindehaus und haben beide ein eigenes Zimmer mit Waschbecken. Bei mir mangelt es bis jetzt noch an einem Regal oder Schrank, aber das soll wohl noch kommen. Nach einer Nacht mit zwei Stunden Schlaf im Flugzeug konnte man dann auch gut schlafen. Beim Abendessen konnte ich nicht vermeiden, dass Fisch auf meinem Teller lag. Als ich dann probiert habe, war es doch gar nicht so schlimm und hat eher nach Fleisch geschmeckt. In der Zwischenzeit gab es noch andere interessante Sachen zu Essen wie Leber von einem uns unbekannten Tier. Genrell gibt es hier oft Ugali, einen Klump aus Maismehl und irgendwas, Reis, Weißkohl, grünes Gemüse und Chapati (Teigfladen). Das kann man eigentlich alles ganz gut Essen. Beim Essen ist hier eigentlich immer was los. Meistens ist der Pfarrer, ein Diakon und der Katechet hier. Im Moment ist noch ein Mädchen aus Deutschland für 2 Wochen zu besuch. Einmal haben wir auch der Köchin beim Hühnchenrupfen und beim Chapati machen geholfen. Sie ist wirklich nett. In den letzten Tagen sind Kati und ich viel über den Parish gelaufen, haben tausend Hände geschüttelt und uns mit den Mädchen aus de Highschool unterhalten.
Im Moment streiken die Lehrer in Kenia (Ende nicht absehbar), aber die Mädchen treffen sich trotzdem jeden Tag zum lernen. Es ist ein Internat und einige sind traurig, dass sie nicht nach Hause können in der Zeit. Die Schule hat über 1200 Schülerinnen, die sogar auch aus Mombasa und Nairobi kommen.
Mit Englisch kommt man hier eigentlich gut zurecht. Trotzdem freuen sie sich, wenn man versucht was auf Luo zu sagen. Die Kinder können auch noch kein Englisch.
Auf dem Gelände gibt es ein Konvent, einen Kindergarten, eine Primaryschool, die Mädchen-Highschool (Internat), einen große Kirche, über all ein paar Tiere und ein Krankenhaus.
Von den Schwestern aus dem Konvent habe ich einen kenianischen Namen bekommen: Akini = am Morgen geboren.
Die Leute sind alle sehr freundlich und freuen sich scheinbar über einen. Am Donnerstag sind wir noch mal nach Kisumu gefahren. Geldabheben hat immer noch nicht geklappt. Ich muss noch mal mit meinem Pass hin oder es bei einer anderen Bank versuchen. Immerhin habe ich jetzt einen Internet Stick und eine Handykarte (jeder hat hier ein Handy!!)
Heute (Sonntag) waren wir erst in Lwak in der Messe. Theoretisch sollte die um 9 Uhr anfangen. Wir haben uns erst gar nicht die Mühe gemacht pünktlich zu sein. Los ging´s dann um 9.40Uhr. Die Messen hier sind wirklich schöner als in Deutschland. Es wird ziemlich viel und laut gesungen und geklatscht. Außerdem tanzen Mädchen fast den ganzen Gottesdienst durch. Es sind tierisch viele Kinder da, die alle vorne sitzen und die älteren kümmern sich um die kleinen. De Ablauf ist aber der gleiche, außer dass zahlreiche Gebete eingestreut werden. Mit 2,5 Stunden sollte man dann schon rechnen. Es geht aber echt schnell um. Am Ende mussten wir uns noch der Gemeinde vorstellen.
Gleich fahren wir zwei Kolping-Freiwillige besuchen, die in ein oder zwei Wochen auch nach Lwak kommen für 6 Monate und im Moment in einem Workcamp sind.