Sonntag, 9. Oktober 2011


Wir haben es tatsächlich geschafft Joggen zugehen und waren dabei wahrscheinlich DIE Attraktion des Dorfes;).
Außerdem waren wir dieses Wochenende in Uradi auf Christinas und Jennis Geburtstag. Die Hinfahrt war schon ein kleines Abenteuer. Bis Bondo hat uns Father Matthews gefahren, dann ging es weiter mit dem Taxi. Dabei handelte es sich um einen gewöhnlichen extrem alten Kleinwagen. Deshalb darf man aber nicht annehmen, wir wären alleine mit dem Fahrer gefahren;). Insgesamt waren wir 10 Erwachsene, ein Kleinkind und ein Baby in dem Auto: zwei mit dem Gepäck im Kofferraum (restliches Gepäck auf dem Dach), vier + die Kinder auf der Rückbank und vier vorne, wobei sich der Fahrer auch seinen Sitz teilen muss und man dann theoretisch auch mal Gas geben oder bremsen könnte;). Weiter ging es mit dem Motorradtaxi über die Erdpiste. Plötzlich ist der Fahrer auf einen Trampelpfad abgebogen um der Polizei aus dem Weg zugehen, die ihm wahrscheinlich Geld abgeknöpft hätte. Am Samstag sind wir über kleine Trampelpfade durch den Busch bei Uradi gelaufen um Affen zu sehen. Leider waren wir zu spät dran und die Affen haben sich vor der Sonne versteckt, sodass wir keinen gesehen haben. Dafür sind wir immer wieder an kleinen Hüttenansammlungen mit Feldern vorbeigekommen, die völlig abgeschieden liegen. Nach Uradi wieder nach Lwak zu kommen war schon fast wie nachhause zukommen.
Inzwischen habe ich auch das Röntgengerät im Krankenhaus ausfindig gemacht. Das Gebäude ist etwas versteckt. Erschreckenderweise gibt es für die Patienten keine Schutzkleidung!!  Aber man wir hier so selten in seinem Leben geröntgt, dass es vielleicht nicht so tragisch ist. Jedenfalls ist ein etwas älterer Mann dafür zuständig, der sich gefreut hat eine Assistentin zu habenJ. Wenn gerade kein Patient da ist (was die meiste Zeit ausmacht) lässt er einen gerne am PC Karten spielen. Meistens werden hier die Lungen geröntgt um Infektionen oder Tuberkulose festzustellen. Bei den vielen HIV Patienten kommt Tuberkulose häufig vor. Ich konnte auch bei zwei Ultraschalls zugucken. Eine Frau hatte einen ganz aufgeblähten Bauch und tierische Schmerzen. Der habe ich dann meine Hand gegeben. Das war gleichzeitig schön und bedrückend. Ansonsten sollte ich an einem Tag Daten in den Computer eingeben. Leider haben die Leute hier eine Sauklaue und ich musste bei jedem zweiten Wort nachfragen. Es wurde gerade ein neues internes Netzwerk installiert, was irgendwie Schwierigkeiten macht. Einer hatte ein Problem mit Word und hat dann wie ein Auto geguckt, als ich ihm das mit drei Klicken lösen konnteJ. Dann merkt man doch, dass längst nicht alle so mit Computern umgehen können wie in Deutschland. Wobei jetzt ein Netzwerk für das ganze Krankenhaus aufgebaut werden soll.
Gerade haben wir eine 2,5-stündige Messe hinter und mit einer halben Stunde Predigt auf Luo, von der ich kein Wort verstanden habe;).
Gesternabend waren wir beim Priester vom Konvent eingeladen und haben festgestellt, dass er einen Backofen hat. Den gibt’s bei und nämlich nicht. Hoffentlich dürfen wir den demnächst mal benutzen. Das Essen hier schmeckt zwar, ist aber nicht gerade abwechslungsreich. Gleich wollen wir den Nonnen beim Fussballtraining zugucken oder mitspielen. Im Dezember gibt es hier ein riesen Event, wenn die Schwestern aus dem Konvent hier gegen die Frauen aus dem kenianischen Parlament Fußball spielen:).