Montag, 24. September 2012

Ich bin zwar seit geraumer Zeit wieder in Deutschland, aber der Vollständigkeit halber ist hier mein dritter Bericht für weltwärts (vielleicht folgt noch der vierte)

Das Ende meines Freiwilligendienstes kommt  genau zum falschen Zeitpunkt. Im Moment geht es mir hier richtig gut und ich habe endlich das Gefühl mich hier richtig eingelebt zu haben. Ich hatte zwar vorher  nicht das Gefühl mich nicht zu Recht zu finden, aber eigentlich habe ich jetzt erst das Gefühl, hier richtig zu sein.  Die Arbeit in den Schulen habe ich komplett aufgegeben und das ist auch gut so. Im Krankenhaus bin ich dafür umso mehr, was mir richtig Spaß macht. Die Krankenschwestern lassen mich auch immer mehr machen. Z.B. helfe ich jetzt viel im Labor, mache Malariatests und darf Blutabnehmen. Außerdem gibt es jetzt Untersuchungen zur Gebärmutterhalskrebsvorsorge, wo ich auch häufiger helfe, wenn sich die Frauen nicht von einem Mann untersuchen lassen möchten. Bei positivem Befund sollen die Frauen zu einem Gynäkologen geschickt werden, ich bezweifle allerdings, ob sie wirklich dahin gehen (aus Scham, Angst oder Geldmangel). Das Dholuo lernen habe ich mehr oder weniger aufgegeben. Das meiste lernt man eh nebenher, sodass ich Standartsätze aus dem Krankenhausalltag ganz gut beherrsche.

An Samstagen fahren Kati und ich mit zwei Freunden, die auf der HIV Station arbeiten, zu Grundschulen in der Umgebung. Dort machen wir in der 6. bis 8. Klasse Aufklärungsunterricht über HIV und frühe Schwangerschaft. In vielen kenianischen Familien sind  HIV und Sexualität Tabuthemen. Es ist überall präsent, doch darüber gesprochen wird nicht. Die Stigmatisierung durch HIV ist sowieso ein großes Problem in der Gesellschaft. Die Schüler wissen meistens schon einiges. Leider ist Aufklärungsunterricht wie in Deutschland überhaupt nicht möglich. Dank katholischer Kirche und traditionellen Auffassungen über die Funktion der Frau wird über Verhütungsmittel quasi nicht gesprochen. Kondome werden am Rande mal erwähnt, dafür werden die Schüler als zu jung empfunden – sie könnten ermutigt werden Geschlechtsverkehr zu haben. Also wird erst über HIV und andere Geschlechtskrankheiten gesprochen und dann den Schülern eingetrichtert keinen Sex vor der Ehe zu haben und ihrem Partner treu zu sein. Eigentlich ein logischer Ansatz und es könnte eine Vernünftige Lösung sein, wenn es nicht vollkommen unrealistisch wäre. Viele Männer (und sicher auch Frauen) geben nichts um Treue zu ihrem Partner und die Jugendlichen haben nun mal Geschlechtsverkehr. (Sei es der Reiz des Verbotenen, der  Mangel an anderen Freizeitbeschäftigungen auf dem Land (klingt hart, ist aber so) oder Neugier.)

Trotzdem ist der Aufklärungsunterricht sinnvoll, weil das Thema überhaupt angesprochen wird und auch außerhalb des normalen Unterrichts, also auf einer anderen Ebene.

In letzter Zeit machen Kati und ich auch viel  mehr mit Kollegen aus dem Krankenhaus in unserer Freizeit und ich habe das Gefühl endlich Freunde hier zu haben, auch wenn  die Freundschaften vergleichsweise oberflächlich sind.
Einerseits ist es Schade gerade jetzt hier weg zu müssen, andererseits freue ich mich auch auf Deutschland, meine Freunde und Familie und all die schönen Sachen, die man in Deutschland machen kann.
Dem Abschied sehe ich relativ entspannt entgegen. Zwar weiß ich nicht, wann ich alle wieder sehe, aber so tiefgehende Freundschaften habe ich auch nicht aufgebaut. Wenn ich sie so stark vermisse, kann ich immer noch versuchen, sie wiederzutreffen.

Generell waren die 11 Monate weltwärts eine unglaubliche Erfahrung oder eher eine riesen Menge an Erfahrungen, der man sich so eventuell noch gar nicht bewusst ist oder ausdrücken kann.
Das Programm sollte vielleicht nicht entwicklungspolitischer Freiwilligendienst genannt werden, es sei denn das bezieht sich auf den Freiwilligen selbst.  Man entwickelt sich definitiv weiter und mich beschäftigen andere politische Themen, aber ich habe nicht zur Entwicklung Kenias und beigetragen und auch keine politischen Reden gehalten.

Das Jahr hat sich auf jeden Fall gelohnt und ich würde mich wieder dazu entscheiden. So viele Eindrücke und Erfahrungen habe ich gewonnen, die ich in Deutschland niemals gehabt hätte.

 

Dienstag, 12. Juni 2012

Giraffen in der Masai Mara
Masai Mara
Tsavo West
Da ging´s lang (so ungefähr)

Kühlwasser nachfüllen :)


Turkana Compound



Im Camp am See


hinten: Julia, Benoit, Johannes, ich; vorne: Kathi + Mo

Central Island National Park


Buschklo

Eldoret Express auf dem Weg nach Lodwar

Ausblick im Tsavo West

Rückweg vom See nach Lodwar


April!

Hallo ihr Lieben! Den ganzen April war ich unterwegs und ich habe es endlich geschafft, den Bericht dazu fertig zu schreiben :). Es hat lange gedauert, dafür ist er jetzt ziemlich lang, wobei wahrscheinlich trotzdem  mehr als die Hälfte fehlt! All die tollen Erlebnisse und Eindrücke lassen sich auch nicht so einfach in Worte fassen!

Kurze Version ;)
Lwak - Nairobi - Masai Mara - Nairobi - Tsavo West - Mombasa - Diani Beach - Dar Es Salaam - Njombe - Mbinga - Peramiho - Dar es Salaam -Nairobi - Kitale - Eldoret - Lodwar – Elyie Springs - Kitale -Lwak
Lange Version
Ende März hole ich Johannes vom Flughafen ab. Wir fahren erst mal nach Kisumu und verbringen dann ein paar Tage in Lwak, wo ich ihm das Dorf und die Einrichtungen zeige. Freitag in aller Frühe fahren wir mit dem Piki (Motorradtaxi) nach Bondo, wo wir den Bus nach Nairobi nehmen. Für die ca. 400 km braucht man hier dank offener Straßen und Stau in Nairobi 9 Stunden! Nairobi ist ziemlich überfüllt und hektisch. Vergeblich suchen wir das empfohlene Hotel. Wir sehen wohl ziemlich verloren aus, ständig will man uns irgendwas andrehen, zu einem Hotel bringen, eine Safari verkaufen und das ziemlich hartnäckig. Völlig entnervt gehen wir schließlich in irgendein Hotel. Für eine Nacht wird es wohl in Ordnung sein...länger hätten wir da unsere Zeit auch nicht verbringen wollen!
Am Morgen werden wir vom Safariunternehmen abgeholt. Auf geht’s in die Masai Mara!! Zunächst ist die Straße noch gut, doch das ändert sich sobald wir das Masaigebiet erreichen. Für die letzten 100 km braucht man nochmal drei Stunden. Die Masai Mara ist ein National Reserve und quasi der kenianische Teil der Serengeti. Hier wandern jedes Jahr riesige Herden von Gnus, Büffeln und Zebras dem Regen und somit frischem Gras hinterher. Leider haben wir den Zeitpunk erwischt, an dem sich die Herden in der Serengeti befinden. Tiere haben wir natürlich trotzdem gesehen, aber nur in kleinen Gruppen und man muss zwischen durch schon immer wieder ein Stück fahren. Ist dann ein besonderes Tier gefunden (Löwen, Geparden…) steht auch direkt eine Kolonie von Safarifahrzeugen drumherum. Heraus gucken Touristen, die eifrig Fotos schießen. Es scheint eine Art Wettbewerb um den Grad der Verbrennungen im Gesicht und Objektivlängen der digitalen Spiegelreflexkameras zu geben ;). ….das war´s dann mit der einsamen Wildnis! Wir übernachten in einem kleinem Camp von Kenianern geführt, wo man uns lecker bekocht. Die Zelte sind mit zwei Betten und einer Ablage ausgestattet und stehen erhöht auf Betonsockeln – sonst wären wir beim nächtlichen Regen wohl auch weggespült worden.
Mit erneutem Zwischenstopp in Nairobi geht’s nach drei Tagen weiter in den Tsavo West National Park. Die Landschaft ist phantastisch und von Vulkanen geprägt. Da es wesentlich buschiger ist, als in der Masai Mara ist es leider viel schwieriger die Tiere zu sehen und im Rhinozeros Sanctuary sehen wir leider kein einziges Nashorn! Dafür erklimmen wir in FlipFlops einen Lava Hügel, von wo man eine bombastische Aussicht auf die alten Lavaströme und das Umland hat! Diesmal übernachten wir in einer Lodge. Es gibt sogar einen Pool und die ganze Anlage ist ein ziemlicher Touristenbunker mit allen Schikanen und riesigem Buffet zur jeder Mahlzeit. Eigentlich widerspricht es mir hier zu übernachten in all dem Luxus, wo es in Kenia doch so ganz anders aussehen kann und sich vielleicht eine Person unglaublich daran bereichert, während die Angestellten sich nicht mal eine Übernachtung selber leisten könnten. Aber immerhin gehört die Lodge scheinbar einem kenianischen Unternehmen. Irgendwie muss ja auch Geld ins Land kommen. Wenn man dafür Luxus bieten muss ok. Aber man sollte doch wissen, dass das nicht alles von Kenia ist! Natürlich genieße ich es total europäisches Essen zu bekommen, wo nur das gute deutsche Brot fehlt, in einem bequemen Bett zu schlafen, über gefliesten Boden zu laufen und dass auch mal Wasser mit Druck aus der warmen Dusche kommt. Das Getränke bestellen ist mir allerdings etwas unangenehm. Deutsche Preise für Bier, ca. das 3 fache vom kenianischen Preis, und sich dann von Kenianern bedienen lassen. Kein Wunder, dass man hier als Weißer gleich als reich angesehen wird!
Nach zwei Übernachtungen geht es weiter nach Mombasa. Wir gucken uns ein bisschen die Stadt an. Auch hier wird versucht einem ständig etwas aufzuquatschen. Der interessanteste Versuch uns -mal so gesagt- zu verarschen ist ein Mann in US- Army- original unecht aussehendem Hemd, der uns vor einer alten Verteidigungsanlage vor Taschendieben warnt und meint, wir sollten doch nur Führern mit Ausweis folgen, wie z.B. seinem Freund da, der uns auch gleich seinen hübsch gebastelten und einlaminierten Ausweis vor die Nase hält. Der Us- Army Mann gibt sich indes als Security- Mann aus…schade, dass die in Kenia aber alle ihre Betriebsuniform tragen! Man kann´s ja mal versuchen.
Von Mombasa aus geht es weiter Richtung Südküste. Mit einer völlig überfüllten Auto- und Passagierfähre geht es wieder aufs Festland (Mombasa ist nur per Fähre oder Brücken zu erreichen) und mit dem Matatu weiter nach Diani!
Leider ist es nicht möglich einfach in Ruhe einkaufen zu gehen. Entlang der Straße haben zahlreiche Händler ihre Souvenirstände aufgebaut, die alle das gleiche anbieten und ich mich frage, wie sie davon leben können! „Sister, sister looky looky, looking is free!“ JAAA ich weiß!!! Ich will aber nicht!
Am Strand treffen wir einen total sympathischen Kenianer, der 7 Jahre in Deutschland gearbeitet hat und in Kärnten einen Windsurflehrerschein gemacht hat! Aber Heimat bleibt Heimat. Zurück in Kenia hat er erst für verschiedene Hotels gearbeitet und sich schließlich selbstständig gemacht. Er leiht mir ein Brett und korrigiert nochmal meine Technik. So habe ich auch nochmal Gelegenheit zum Windsurfen - das in Kenia! Da der Wind nur aus einer Richtung kommt, muss ich auch keine Angst haben, dass ich nicht zurück komme J. Das hat richtig Spaß gemacht!!
Vom Strand will ich weiter nach Tansania fahren um andere Freiwillige vom Seminar zu besuchen. Das Busticket hab ich schon in Mombasa gebucht, aber extra nochmal nach Mombasa um dann wieder hier vorbeizufahren? Das muss ja nicht sein.
Fragen kostet nichts. Also rufe ich beim Busunternehmen an, frage, ob sie in Ukunda vorbeikommen und mich dort einsammeln können. Kein Problem, ich soll mich an die Bank stellen! Der Bus ist sogar pünktlich!Es geht also weiter Richtung Süden - relativ flache Landschaft, Palmen, Sand, das Meer leider nicht in Sichtweite. An der tansanischen Grenze stelle ich fest,dass hinter mir die ganze Zeit eine weiße Frau (ca. Mitte 40) saß. Seitenblick auf den Reisepass: EU. An der Grenze müssen alle aus dem Bus aussteigen, zur kenianischen Kontrolle, 200 Meter durchs Niemandsland laufen, zur tansanischen Immigration, Visum stempeln lassen, das man dummerweise nur in US-Dollar bezahlen kann, die ich natürlich nicht dabei habe und zum miesesten Wechselkurs kaufen muss, dann zurück in den Bus. Der Fahrer will schon weiter, aber stehen gelassen wird hier keiner. Im Bus spricht mich die Weiße dann an...natürlich auf Deutsch: Sie wohnt seit 27 Jahren in Mombasa, wo die Kinder zur Schule gehen, und Dar es Salaam, wo ihr Ehemann eine Firma hat. Kurz vor Dar es Salaam regt sich plötzlich mein Sitznachbar:“ Sie sprechen Deutsch?“  „Ja, Sie können Deutsch?“ „ Ja freilich!“ . Da fährt man 9 Stunden Bus um nach 8 Stunden festzustellen, dass man neben einem Kenianer indischer Abstammung sitzt, der seit 30 Jahren in Österreich wohnt - Kollege vom Ehemann der deutschen Frau.
In dar es Salaam verpasse ich es natürlich am richtigen Busbahnhof auszusteigen, lande in der Innenstadt. Wer meinen Orientierungssinn kennt, weiß was das für mich heißt: HILFE!! Also nehme ich ein Taxi, das man erst mal auf einen annehmbaren Preis handeln muss zur Bank und zum Büro vom nächsten Bus. Das sieht wenig vertrauenswürdig aus. Aber der Bus wurde mir empfohlen. Also gehe ich doch mal gucken, was sich hinter dem Hintereingang verbirgt. In dem Büro spricht keiner richtig Englisch. Ich spreche Njombe falsch aus, keiner versteht wo ich hin will. Also aufschreiben. Aha! „Nschombe“ nicht “ Niombe“. Ich will morgens um 6 fahren, nein nicht um 12…achso, Swahelizeit, die fangen morgens an zu zählen. Also doch 12 Uhr. Ich nehme ein Taxi zu einem Hotel in der Nähe der Busstation. Nach vier  Versuchen finde ich auch eins, was noch Platz für mich hat.
Problem am nächsten Morgen: der Mann von der Rezeption ist nicht da. Wie finde ich jetzt den Busbahnhof? Ok, erst mal vor der Tür gucken, ob ein Motorradtaxi da ist - Fehlanzeige. Zum Glück laufen ein paar Frauen vorbei. Die verstehen mich leider nicht. Dann nur noch Männer. Ich frage einen der einfach an mir vorbei gelaufen ist, wollte er mir was böses, hätte er schon Gelegenheit gehabt. Mein Glück. Der ist super nett, bringt mich bis zum Busbahnhof, kennt sogar den Ort wo ich hin will. Der Busbahnhof ist abgesperrtes Gelände mit Kontrollen am Eingang. Ich sehe schon den Bus vor mir. Überlege, ob ich meinen Rucksack abgebe, aber ich soll ihn mit hineinnehmen. Nach 10 Minuten kommt der Mann aus dem Büro vom Vortag, vergewissert sich, dass ich doch nach Njombe will und informiert mich, dass dieser Bus aber nach Dodoma fährt. Oh, mal wieder Glück gehabt! Beim zweiten Versuch bin ich dann im richtigen Bus. Auf geht’s quer durch Tansania!
In Tansania ist die Regenzeit gerade zu Ende. Dem entsprechend ist alles schön grün. Die Straße ist erstaunlich gut – dank chinesischer Investitionen… Aber was die Chinesen in Ostafrika machen ist ein anderes Thema! Die Landschaft ist super schön und abwechslungsreich. Irgendwann geht es Serpentinen hoch. Es wird immer hügeliger. Der Bus macht Rast am Al Shazira Restaurant. :). Alle hetzten zur Toilette, anstehen ist nicht, alles drängelt. Nachher weiß ich auch warum. Der ganze Bus wartet schon auf mich..zum Glück. Eine tansanische Mutter mit Kleinkind wird nämlich einfach stehen gelassen, obwohl sich direkt der ganze Bus beschwert. Nichts zu machen, weiter geht´s.
Nach 11 Stunden fahrt komme ich bei Jonas in Njombe an und es ist kalt!! Njombe liegt auf 2000m ü.n.N. Wir gucken uns Jonas Projekt an. Er arbeitet in einer Schule und baut dort einen Computerraum auf! Njombe ist eine Kleinstadt und nicht besonders ansehnlich. Allerdings gibt es schöne Wasserfälle, die wir uns angucken und wo man etwas herum klettern kann.
Am Mittwoch geht es weiter zu Kobi nach Mbinga. Erst vier Stunden über Teerstraße nach Songea, dann drei Stunden über Staubpiste nach Mbinga. Die Landschaft ist richtig schön mit grünen Bergen und Hügeln. Umgeben von Hügeln ist auch Mbinga. Kobi wohnt mit lauter Priestern im Bischofshaus/Palast und gibt Computerunterricht. Abends gehen wir in einer Bar Champions League gucken.
Freitag fahre ich mit Kobi zu Pirmin nach Peramiho bei Songea. Dort ist eine riesige alte deutsche Missionsstation. Der Abt des Klosters ist ein Deutscher. Es gibt Apfelstrudel, Graubrot, Würstchen, Käse….nach sieben Monaten Toastbrot mit Erdnussbutter ein echter Segen! Samstagabend laufen wir einen Hügel hoch, von wo man den Sonnenuntergang angucken kann! Später gehen wir im Dorf Fußball gucken – El Classico in einem Wellblechschuppen, aber mit Beamer und Leinwand! Die Lautstärke ist unglaublich, vom Kommentator nichts zu hören. Für die Tansaner ist es auch kein Problem Madridfan zu sein, aber die ganze Zeit Messi anzufeuern!
Montagfrüh nehme ich ein Motorrad nach Songea und von Dort den Bus zurück nach Dar es Salaam. Tansanische Busfahrten können richtig entnervend sein. Entweder laufen auf voller Lautstärke richtig schlechte Soaps oder immer die selbe CD mit mal mehr und mal weniger erträglicher Musik. Dafür wird man mit Sodas (also Cola, Fanta…) und Keksen versorgt. Pinkelpause ist meistens einfach am Straßenrand im Gebüsch – die Frauen gehen einfach in die eine Richtung, die Männer in die andere. Da darf man keine Hemmungen haben ;).
Nach 14 Stunden komme ich in Dar an und muss mir ein Busticket nach Nairobi holen. Es gibt einen Bus, der von Dar über Nairobi nach Kampala (Uganda) fährt. Ich frage, ob sie über Kisumu fahren, angeblich ja. Perfekt! Dann klapper ich mal wieder die Hotels ab – alles voll. Ich frage nach, wo ich jetzt noch hingehen könnte. Wenn es mir nichts ausmacht, kann ich im Personalraum schlafen. Ist mir total egal, Hauptsache ich kann duschen und habe ein sauberes Bett. Also wird schnell sauber gemacht und das Bett frisch bezogen. Den Raum kann man auch absperren. Dann schlafe ich halt mal zwischen irgendwelchen Klamottenbergen J.  
In der Nacht bekomme ich eine sms von Kathi. Sie, Mo, Benoit, Julia und Johannes (alles Freiwillige bei uns) fahren morgen nach Kitale und dann weiter nach Turkana in den Norden Kenias. Mist! Da wollte ich doch auch so gerne hin, vielleicht fahre ich noch nach, aber man nicht alles haben.
Wieder geht es quer durch Tansania. Diesmal von der Küste in den Norden. Über Moshi und Arusha geht es zur Grenze, dann weiter nach Nairobi. Moshi liegt direkt am Kilimandscharo, aber dieser versteckt sich leider hinter Wolken und Nebel. An der Grenze versuchen mir die Masai Frauen Touristensouvenirs anzudrehen. Dabei sind sie ziemlich penetrant und nervig. Die eine sagt, sie schenkt mir das Armband. Ich sage, dass ich nichts kaufe. Als ich wirklich nichts kaufe, nimmt sie natürlich auch das Armband wieder mit ;). Nach 14 Stunden Fahrt erreichen wir das Industriegebiet von Nairobi. Die Verkehrslage in Nairobi ist katastrophal.Der Bus benötigt weitere vier Stunden im Stau um die Innenstadt zu erreichen. So wird das für mich wohl nichts mehr mit Nordkenia. Schade! Nach Nakuru informiert man mich, der Bus würde wegen Straßenschäden nicht über Kisumu fahren, sondern über Eldoret nach Busia (an der ugandischen Grenze, 2 Stunden bis Kisumu). Dort würden sie mich in einen Bus nach Kisumu setzen. Na toll!! Fällt denen aber mal wieder früh ein, dass die Straße von Nairobi nach Kisumu so schlecht ist. Ich fühle mich total auf dem Arm genommen. So ahnungslose Weiße lassen sich halt gut abzocken. Andererseits ist das alles mein Glück. Eldoret ist nur eine Stunde bis Kitale! Morgens um 6.30 Uhr ist der Bus in Eldoret. Ich steige dort aus geh noch schnell zur Bank und einkaufen und nehme dann einen Shuttle (Kleinbus für 7 Passagiere) nach Kitale. Dort setzte ich mich ins Büro vom Eldoret Express, der nach Lodwar in den Norden fährt, und warte auf die anderen.
So schaffe ich es also doch noch in den Norden Kenias!! Kitale ist die letzte Stadt bevor es in den trockenen Norden geht. Dementsprechend haben die Leute unglaubliche Mengen an Gepäck dabei. Mit ewiger Verspätung geht es los. In Kitale ist es schlammig, nass und kühl. Zunächst schlängelt sich die Straße durchs Pokotland mit seinen grünen, spitzen Bergen, auf deren Hängen bis ganz oben kleine Felder angelegt sind. Dann geht es runter in die Turkanaregion. Es wird immer trockener, heißer und flacher. Nach neun Stunden erreichen wir Lodwar, das nicht besonders einladend wirkt. Wir übernachten in einem kleinen Hotel. Immerhin gibt es fließendes Wasser. Lodwar liegt schließlich in der Halbwüste. Die Umgebung ist steinig, sandig und trocken. Es gibt aber noch Dornbüsche und ein paar Akazien.
Am nächsten Morgen suchen wir nach einer Möglichkeit, um nach Elyie Springs am Turkanasee zukommen. Mit einem Jeep - hinten zu viert und auf dem Beifahrersitz gestapelt - geht es zum See. Die ersten 20km fahren wir über eine völlig zerlöcherte Asphaltstraße. Dann geht es ab auf die Staubpiste für 50km. Es ist atemberaubend: ein unglaublich weiter Himmel, meistens Schotterboden mit Dornbüschen und ein paar Akazien, zwischendurch einfach nichts! Die einzigen Menschen sind ein paar Kinder und Hirten, die die riesigen Ziegenherden weiden, später auch Kamele. Elyie Springs ist ein kleines Turkanadorf.. Die Menschen leben von ihren Tieren, wir sehen wie ein Kamel zerlegt wird. Die Behausungen sind aus Palmenblättern oder Gras gewebte runde Hütten (Manyattas). Man könnte sich vorkommen wie vor 1000 Jahren, wären da nicht CocaCola und co.! Wir übernachten in einem Camp direkt am See und es ist wirklich wunderschön!! Weißer Sand, Palmen, Blaues Wasser. Da der Lake Turkana etwas salzig ist, gibt es auch keine Bilharziose und man kann schwimmen gehen! Allerdings ist das Wasser ziemlich warm und man kann ewig weit hineinlaufen. Wir schlafen in kleinen Igluzelten mit richtiger Matratze, was wirklich gemütlich ist.
Am nächsten Tag fahren wir mit einem Boot mit Außenborder zum Central Island National Park. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs. Es gibt zwei Hauptkrater. In dem einen davon soll die größte Krokodilkolonie Ostafrikas leben – wir sehen zwei von der Sorte!:) Der Strand ist aus schwarzem Sand und Lavagestein. Man kann noch die Lavaströme erkennen. Der letzte Ausbruch soll ca. 200 Jahre zurück liegen, aber so genau weiß das hier keiner. Wir laufen auf einen Aussichtspunkt, von wo meinen atemberaubend schönen Ausblick auf den Vulkankrater und den Turkanasee im Hintergrund hat! Die ewige Busfahrt hat sich definitiv gelohnt und ich bin richtig froh, dass ich es noch hierhin geschafft habe! Mit den Jungs und einem einheimischen Führer laufe ich noch auf einen weiteren Gipfel am Kraterrand entlang und hinunter zum zweiten Kratersee, dessen Wasser richtig grün ist! Dort sollen eigentlich Flamingos leben. Wir sehen nur einen toten am Ufer. Zwischendurch riecht es nach Schwefel und man kann noch verschiedene Löcher entdecken, wo Dampf aufsteigt. Der Boden ist teilweise richtig weich von Schwefel, Asche und unbekanntem bunten Pulver. Der Himmel wird dunkel, in ein paar hundert Meter Entfernung können wir schon den Regen sehen. Dort wo es nass ist, ist der Boden glitschig. Also beeilen wir uns zum Boot zu kommen. Mo, Benoit, Johannes, der Führer und ich laufen den Hang hinunter, der von Lavaströmen durchzogen ist. Es fängt an zu regnen und unser Schlusssprint über den schwarzen Strand ins Boot im strömenden Regen wäre definitiv filmreif gewesen ;).
Am Abend ist leckeres Essen angesagt und gemütliches Bier trinken am Strand. In der Nacht gehen wir im See schwimmen. Das Wasser ist etwas abgekühlt. Man kann sich auf dem Rücken treiben lassen und dabei den Sternenhimmel angucken!
Mittlerweile sind zwei Schwedinnen im Camp aufgetaucht, mit denen wir zurückfahren wollen. Sie sind mit einem normalen Taxi gekommen, was länger gedauert hat, aber billiger als der Jeep war. Im Endeffekt fahren sie früher zurück und wir quetschen uns zu sechst in den kleinen Toyota, der definitiv nicht wüstentauglich ist. Bei der Gewichtsverteilung beachten wir schon, dass einer der Stoßdämpfer kaputt ist. Trotzdem kommen wir nicht weit. Das Auto ist total überladen. Wir müssen mehrmals anhalten um Kühlerwasser nachzufüllen, einmal aussteigen um anzuschieben. Schließlich geht der Motor nicht mehr an (Warum der Fahrer diesen ausschaltet, wenn schwache Batterie angezeigt wird, ist mir auch ein Rätsel). Der Fahrer tut uns leid, obwohl er sicher weiß, was sein Auto schafft und was nicht, und wir bezahlen ihn trotzdem. Zu unserem Glück ist noch ein Pick up unterwegs, der uns hinten mitnehmen kann. So fahren wir mit 15 Einheimischen, einem Motorrad und unzähligen Säcken auf der Ladefläche zwei oder drei Stunden nach Lodwar. Die Fahrt ist fantastisch! Wir sitzen relativ hoch auf Eisengestänge, das sich langsam etwas unangenehm ins Sitzfleisch bohrt.  Dafür hat man einen wahnsinnigen Ausblick - auf der einen Seite auf die weite Halbwüste und auf der anderen auf die Berge im Hintergrund.
So kommen wir noch rechtzeitig in Lodwar am Eldoret Express an, um zurück nach Kitale zufahren. Kathi, Julia und Mo steigen unterwegs aus, um noch in einem anderen Camp zu übernachten. Mit Benoit und Johannes fahre ich durch nach Kitale, wo wir um 4 Uhr morgens ankommen und in die Hotelbetten fallen. Am nächsten Tag nehme ich ein Matatu nach Kisumu, was den ganzen Tag dauert (warum bin ich nicht so schlau und nehme nicht wenigstens für die Hälfte der Strecke einen Bus?). Von Kisumu geht es zurück nach Lwak! Vom Matatu aus sehe ich Father Matthews Auto. Also rufe ich an, er sammelt mich ein und so komme ich nach einem Monat wieder in Lwak an!
 Fazit: Es ist möglich in einem Monat in 16 verschiedenen Betten zuübernachten, ca. 5000km mit dem Bus zurück zu legen, 24 Stunden in einem Bus zu verbringen und 51 Stunden Bus zu  fahren um vom tansanischen Süden in den kenianischen Norden zu kommen! Und es lohnt sich :).



Montag, 7. Mai 2012

science class

Turkana See

Safari

Zebras

Zwischenbericht für weltwärts


Die erste Halbzeit ist nun wirklich um und im Moment vergeht die schöne Zeit rasend schnell. Natürlich ist nicht immer alles einfach und manchmal bin ich richtig genervt von den Kenianern. Ich werde hier anerkannt und mit Respekt behandelt, die Leute kennen mich und mit den meisten Kollegen verstehe ich mich echt gut. Aber man ist und bleibt Deutsch. Auch wenn es mit der Sprache langsam besser wird und man die Gewohnheiten und das Verhalten der Leute kennt. Die eigene Identität kann ich nicht so einfach ablegen und ich merke, dass die Denkweise, meine und die der anderen, doch ganz stark von der Kultur, in der man aufwächst, geprägt wird. Ich dachte, sich anzupassen, kann doch nicht so schwer sein, aber auf Dauer ist das anstrengend. Dann tut es gut, sich mit anderen Deutschen auszutauschen und schon mal ein „die spinnen, die Kenianer“ los zu werden. Ich möchte nicht damit sagen, dass Deutsche besser sind als Kenianer. „Jede Kultur ist gut“ hat ein tansanischer Priester auf dem Zwischenseminar zu uns gesagt. Jede Kultur hat ihre guten und schlechten Aspekte. Daher kann jeder von jedem lernen. Z.B. zählt der Familienzusammenhalt hier viel mehr. Die Tochter unseres Dholuolehrers hat z.B. die fünfte Tochter einer Freundin bei sich aufgenommen. Diese Freundin wohnt mit ihrem Mann und den anderen Kindern in einem Slum in Nairobi und hat keine Arbeit. Die Kinder können nicht zur Schule gehen. Hier geht das kleine Mädchen zur Schule und nennt ihre Pflegemutter sogar Mama. Diese teilt ihr Bett mit ihr!
Andererseits scheint hier niemand seinem Partner wirklich treu zu sein. Themen wie HIV werden dabei tot geschwiegen. Die Kirche leistet in Kenia viel. Es werden gute Schulen und Krankenhäuser gebaut, sie gibt den Menschen Hoffnung und für viele ist die Sonntagsmesse der Höhepunkt der Woche. Es ist die einzige Abwechslung vom Alltag für viele. Da kann man verstehen, dass ein drei Stunden Gottesdienst gefordert wird.
Aber warum steht in einem Science Buch (für den Naturwissenschaftenunterricht).
„Sex vor der Ehe ist schlecht. Sex vor der Ehe kann HIV übertragen“. Kein Wort über Sex nach der Ehe. Kein Wort zu Kondomen. Und das in der Schule. Zuhause erfahren die Kinder sicher keine Aufklärung!
Über HIV spricht man nicht, doch die Infektionsrate liegt bei 40%. Wie soll das in ein paar Jahren aussehen?
Mittlerweile kennen einen die Leute im Dorf, doch geht man ein paar Kilometer weiter ist man wieder nur „Mzungu“. In Deutschland würde man niemandem mit „ hey schwarzer Mann“ ansprechen! Außerdem sehen viele in deiner Hautfarbe das Geld. Von Straßenverkäufern wird man viermal solange belagert wie die Einheimischen und auf dem Markt wird mindestens der doppelte Preis genannt. Auch nach einem halben Jahr wird man immer wieder in Kenia willkommen geheißen, sogar im eigenen Parish.
Im Moment sieht mein Alltag so aus, dass ich vormittags ins Krankenhaus gehe und dort entweder in der Pharmazie, auf der Station, im Büro oder auf der HIV- Station helfe
Irgendwann am Tag habe ich eine Sciencestunde in der gemischten Primary School. Der Unterricht macht Spaß, ist aber auch anstrengend. Nur manche Kinder haben Bücher und das Lerntempo ist sehr unterschiedlich. Immerhin verstehen sie mittlerweile mein Englisch und ein Junge spricht scheinbar erst Englisch, seit ich den Unterricht mache. Bei anderen Lehrern können sie auf Dholuo ausweichen. Außerdem muss der Unterricht für die Schüler furchtbar langweilig sein. Das Lernprinzip in Kenia besteht aus Vor- und Nachsagen und Auswendiglernen. Selbstständiges Lernen wird nicht gefordert. Es gibt auch keinen Kopierer, sodass man Arbeitsblätter machen könnte. Meistens frage ich etwas aus der letzten Stunde ab. Dabei merkt man ganz deutlich, dass die gleichen Sätze einfach auswendig gelernt werden. Dann schreibe ich etwas Neues an und lasse die Schüler vorlesen. Wenn man versucht gezielt Fragen zu stellen, sodass die Schüler eventuell selber auf den nächsten Schritt kommen oder die Lösung finden, funktioniert das meistens nicht. Sie sind nicht zu dumm dazu, sondern sie sind es nicht gewohnt selber zu denken um auf eine Lösung zu kommen. In der Primary habe ich außerdem einen Klassenraum mit Spendengeldern renovieren lassen, worüber sich der Schulleiter tierisch gefreut hat.
Der Deutschunterricht in der Highschool verläuft ziemlichkenianisch. Es gibt einen richtigen Deutschlehrer, bei dem die Klasse Vormittagsunterricht hat. Für unsere Stunden am Nachmittag gibt es keinen festen Stundenplan und mal kommen die Schülerinnen, mal nicht, mal nur die Hälfte des Kurses und dann die andere. Zu dem besteht der Deutschkurs aus Schülerinnen aus zwei verschiedenen Klassen, die sich untereinander nicht verstehen. Vormittags haben sie mittlerweile getrennten Unterricht. Das macht es nicht gerade einfacher. Im Mai ist ein deutsches Kulturfest in Nairobi, wofür wir mit den Schülerinnen ein kleines Theaterstück, ein Gedicht und einen Rap einüben sollen. Bis dahin werde ich die Klasse wohl noch machen. Leider ist auch die Absprache mit dem Deutschlehrer schwierig und es kommt doch immer alles anders als abgesprochen war.
Seit Februar gehe ich mit Kathi  2-3 Mal in der Woche zu unserem Dholuolehrer. Langsam verbessern sich meine Kenntnisse. Die Leute freuen sich wahnsinnig, wenn man sie auf Dholuo anspricht!
Hier gibt es einige Leute, mit denen ich mich gut verstehe und auch manche mit denen man sich auch tiefer gehend unterhalten kann. Allerdings meinen viele hier, nachdem du dich einmal mit ihnen unterhalten hast, dass ihr Freunde seid. Manchmal kommt dann leider auch die Forderung, wir sind Freunde und Freunde helfen sich. Gib mir Geld, damit ich dies und jenes kaufen kann.
In den letzten Wochen bin ich etwas durch Kenia gereist. Kenia ist ein sehr vielfältiges Land – landschaftlich wie kulturell gesehen. Es gibt 42 Stämme in Kenia und ähnlich viele verschiedene Sprachen. In Nairobi liegt das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Hier ist fast die ganze Industrie angesiedelt, es gibt Shopping Malls, internationale Unternehmen, Banken, die UN, Reichenviertel und riesige Slums. Im Größten Slum wohnen 200.000 Menschen. Es gibt zwar Wohnungsbauprojekte, doch die Leute vermieten lieber die ihnen zugeteilten Wohnungen und bleiben in ihrem Wellblechhütten. Sie sind es gewohnt und können so etwas Geld verdienen. Die Stadt ist völlig überlastet, man steht ständig im Stau. Nairobi liegt im fruchtbaren Rifft Valley, nachts wird es kalt. Die kenianische Bevölkerung konzentriert sich auf den südwestlichen Teil des Landes und manche Küstenabschnitte. In diesen Regionen gibt es genug Regen, die Hauptstraßen sind mehr oder weniger geteert und die größeren Städte liegen dort. Im krassen Gegensatz zu Nairobi steht für mich der Norden Kenias. Hier ist es absolut trocken. Die Menschen leben als Halbnomaden in Gras- oder Palmhütten. Man sieht Kinder beim Ziegenhüten. Der Norden ist nur sehr gering besiedelt und nimmt kaum Anteil an der kenianischen Wirtschaft. Dabei stellt sich mir die Frage, wie Kenia als Staat bestehen kann und wie lange noch. Ist eine staatliche Ordnung in einer Region in der Nomaden leben überhaupt sinnvoll? Kenia ist ein künstliches Gebilde, eine Hinterlassenschaft der Kolonialisierung. So viele Kulturen vereint in einer Nation, wie soll das funktionieren?
In Lwak passiert im Moment nicht viel Neues. Allerdings möchte ich jetzt im Homecraft Center (hier werden Schüler für das Hotelfach ausgebildet) einen Deutschkurs anbieten. Im Gegensatz zum Unterricht in der Highschool könnte ich das komplett selbst organisieren. Im Urlaub habe ich nämlich festgestellt, dass bei so vielen deutschen Touristen ein paar Deutschkenntnisse sicher nicht unnütz sind.
Die Arbeit im Krankenhaus macht mir jedoch am meisten Spaß, weil ich dort mittlerweile wirklich helfen kann. Ich bin froh, dass mir hier noch ein paar Monate bleiben und werde die restliche Zeit in diesem tollen Land, das so ganz anders ist als Deutschland, noch genießen.

Montag, 20. Februar 2012

Nach dem Schnorcheln noch ein Gruppenfoto :)

Seminarabend

der Döner in Stone Town und ich

Kilimanjaroblick aus dem Flugzeug

Überfüllter Mzungubus

Privatinsel...leider nicht meine!

In Stone Town