Freitag, 18. November 2011

Bilder

Sonnenaufgang über dem Regenwald

Michelle und ich

Affen in Kakamega

Blick auf den Wald

Kakamega!!


Am Freitag brachen wir von Lwak nach Kisumu auf um von dort weiter nach Kakamega zu fahren. Dort gibt es noch ein letztes Stück Regenwald, das Nationalpark ist. Nach den Einkäufen und dem Warten auf den Rest der Gruppe ging es weiter von Kakamega Stadt zum Park. Am Gate mussten wir dann erstmal den Preis aushandeln. Eigentlich hatten wir gehofft über Verbindungen günstiger rein zu kommen, was aber nicht geklappt hat. Trotz eines Briefes von Father Ben, dass wir hier leben, wollte man uns nicht als Residents (Bewohner) hineinlassen, dafür dann aber  ohne nach Ausweisen zu fragen als Studenten…
So ist das halt.
Unsere Unterkunft für zwei Nächte waren Bandas, Lehmhütten mit bequemen Betten. Eine Kochstelle gab es auch, allerdings ohne Ausstattung und mit Feuer. Hätte uns der Wächter nicht mit seinem Geschirr ausgeholfen und mit uns das Feuer angemacht, hätten wir wohl nicht nur das halbe, sondern das ganze Wochenende von Toastbrot gelebt;).
Abends bin ich mit Benoit und Moritz aus unserer Gruppe nochmal alleine ein Stück über einen breiten Weg gelaufen. Viel sehen konnte man allerdings nicht, dafür aber hören und ein paar Fledermäuse flogen herum.
Am Morgen erklommen wir einen Aussichtspunkt, von dem man den Sonnenaufgang über dem Wald sehen konnte. Leider waren wir etwas spät dran. Die Sonne ging gerade über den Hügeln auf und der Morgennebel hing noch zwischen den Bäumen. Das sah wirklich beeindruckend und schön aus.
Nachdem der Guide horrende Preise verlangte, kauften wir eine Landkarte vom Park, die natürlich äußerst detailliert war…nicht. Als noch verlässlicher als die Karte erwies sich dann die Beschilderung und  Entfernungsangaben der Wege;).
Wir entschieden uns für eine Tour, die 6.8 km lang sein sollte. Irrtum!!! Nach 6 Stunden Wanderung errichten wir wieder unser Camp! Die Karte war wohl ohne jeglichen Schlenker gezeichnet und die Längenangabe Luftlinie;). So ging es über kleine Trampelpfade durch Schlamm und umgekippte Bäume durch den Wald. Das ganze wurde noch etwas abenteuerlicher, als der ganze Weg mit Unkraut zugewuchert war und wir uns fragten, ob wir nicht doch die eine Abzweigung nehmen sollten. Eigentlich war es eine echt schöne Tour, die mir auch nicht langweilig wurde. Tiere haben wir leider kaum gesehen, nur Affen hoch in den Bäumen, die ich mir irgendwie höher vorgestellt hatte. Wahrscheinlich waren wir einfach zu laut zu siebt. Irgendwann, als ich schon der Meinung war, dass wir wohl doch auf der noch längeren Route gelandet waren, kam doch noch ein Schild, dass dieser Themenpfad hier zu Ende sei. Für die angegebenen 6.8km hätten wir demnach 4-5 Stunden gebraucht ;).
Am nächsten Morgen versuchten wir diesmal pünktlich den Sonnenaufgang zu sehen. Leider war es bewölkt. Nach dem Frühstück wurde gepackt und der Großteil der Gruppe steuerte (fertig oder demotiviert vom Vortag) direkt den Ausgang an . Benoit, Moritz und ich wollten allerdings noch die Zeit und den Eintritt ausnutzen und haben noch mal eine 2 Stunden Tour gestartet. Das hat sich auch wirklich gelohnt und auf einem Weg konnte man viele Affen sehen. Außerdem fanden wir tatsächlich noch eine Liane, in die man sich hineinsetzten konnteJ.
Wieder in Lwak angekommen kamen  die Kinder aus dem Ort zu uns gelaufen und riefen unsere Namen. Das war wirklich süß und ein schönes Gefühl!
Montag ging es dann noch mal nach Kisumu zu einer Feier vom Bischof. Jede Feier auf der ich hier war, bestand bis jetzt nur aus einer langen Messe und leckerem ESSEN!
Danach waren wir noch eine Familie in Kisumu besuchen, die direkt am See wohnt. Dort kommen die Hippos wohl auch abends an Land. Wenn man hier jemanden besucht, bekommt man meistens Cola, Fanta usw. angeboten oder zu mindest Tee. Und jede Menge Essen…was man dann auch annehmen sollte;). Zwei von den fünf Töchtern haben ein Gedicht aufgesagt über Kinderarbeit und Bildung. Das war echt süß und beeindruckend, wenn ein kleines schwarzes Mädchen über soziale Probleme spricht.

Mittwoch, 9. November 2011

eine Seefahrt, die ...


Gestern war ich mal in einer anderen Abteilung des Krankenhauses, wo alle Patienten zur Ambulanten Untersuchung hinkommen. Dabei war ich in einem Raum, in dem zwei Krankenschwestern Blutproben usw. genommen haben. Da habe ich ca. 2 Stunden aus Gaze Pads gefalten und geschnitten, die benutzt werden um die Haut vor dem Blutabnehmen zu reinigen. Die Arbeit war zwar recht einseitig, aber die beiden Krankenschwestern wirklich nett und man konnte sich gut unterhalten. So habe ich erfahren, dass sie bei einem Forschungsinstitut angestellt sind. Die Blutproben werden in Nährlösungen gegeben und zu Forschungszwecken in ein Labor gebracht. Dafür ist die Behandlung für die Patienten kostenlos.
Für heute wurden wir spontan von einer Mode-Design Lehrerin, die noch irgendeine bestimmte Aufgabe mit Jugendlichen hat zu einer Bootstour über den Viktoriasee eingeladen.
Die schon als verpasst erwartete Fähre brachte uns zunächst auf eine gegenüberliegende Landzunge. Dort war es ziemlich schlammig und nach einer Pause suchten wir uns ein kleineres Boot mit Außenborder, das uns auf eine Insel bringen sollte. Zunächst rätselten wir noch, wie wir in das Boot gelangen sollten, ohne durch das ziemlich schmutzige Wasser zu müssen. Kurzerhand kamen ein paar Kerle an, die uns aller „über die Schwelle tragen“ durch das Wasser in das Boot absetzten. Das ging so schnell, dass leider keine Fotos entstanden sind;).  Dort saßen wir dann zwischen Afrikanern und Bergen von Lebensmitteln für die Inseln. Bevor wir ausgestiegen sind, gab es noch zwei Zwischenhalte um Lebensmittel abzuliefern. Die Kinder am Ufer haben dann wie wild gewunken und „Mzungu, how are you“ gerufen (weißer, wie geht es dir?). Viele von den Bewohnern haben wohl noch nie ein Fahrzeug gesehen oder das Festland betreten. Die Dörfer am Ufer waren alle Ansammlungen von Wellblechhäusern. Am Strand lagen die Fischernetzte zum trocknen, im Wasser ein Kind am baden, direkt daneben, andere beim Kleidung und Geschirr spülen. Krankheiten vorprogrammiert…es gibt wohl auf manchen der Inseln kleine Gesundheitsstationen auf anderen dagegen noch nicht mal eine Grundschule, obwohl dort viele Menschen leben. Viele, die sich entschließen auf dem Festland einen Arzt aufzusuchen, sterben wohl noch auf dem Weg, der mindestens eine Stunde dauert und in unserem Fall noch länger…Auf der Insel gab es tatsächlich eine Art Cafe, wo man eine Cola trinken konnte. Allerdings hatten wir dazu auch nicht viel Zeit. Hier muss man immer bedenken im hellen nach hause zu kommen. D.h. bis ca. 18.30 Uhr…und man weiß nie, was noch dazwischen kommt. Zunächst hieß es, das nächste Boot fährt erst wieder um 17 Uhr, definitiv zu spät für uns. Also kümmerte sich unsere Begleiterin um ein „privates“ Boot, was dann mit uns und ein paar Einheimischen auch bald fuhr, nachdem etwas rätselhafte Dinge mit dem Motor veranstaltet wurden. Besagter Motor  machte dann auch nach ein paar Hundert Metern schlapp, zum Glück nicht zu weit von einer anderen Insel, die wir noch erreichen konnten=). Fast hatten wir uns schon auf eine Nach auf dem See oder in einer Fischerhütte eingestellt;). Aber hier gibt es immer irgend eine Lösung. Unser Motor wurde scheinbar als nicht so schnell reparierbar festgestellt. Zum Glück konnte der Bootsfahrer einen anderen ausleihen, wofür wir dann riesige Fische mitnehmen sollten (ein ca. 10kg Fisch trieb auch tot im Wasser rum).  Zurück auf der Landzunge wollte man uns schon wieder aus dem Boot tragen;). Doch diesmal konnte man auch durch abspringen auf trockenem Boden landen. Uns wurde dann gesagt, wir hätten noch  6 Minuten bis zur Fähre, die auf der anderen Seite abfährt. Mit einem kleinen Schlusssprint (unsere Begleitung trug Stöckelschuhe) konnten wir diese noch knapp erreichen und mit einer Herde Rinder das Festland erreichen;) (es war eine kleine Autofähre).
Mit dem Blick in den Spiegel wurde mir klar, dass nicht nur die anderen Sonnenbrand von dem Tag auf dem Wasser bekommen haben…
Übrigens habe ich mir die Haare flechten lassen. Das ist am Anfang recht schmerzhaft, da es ziemlich an der Kopfhaut zieht, aber bei der Hitze hier auch recht praktisch.
Insel im Viktoriasee mit Dorf und Kindern
Mbita (Ort auf der Landzunge)
Haare

Donnerstag, 3. November 2011

Isabell, Monica (unsere Köchin), ich

Lake Viktoria

Kisumu

Junge im Baum

Kinder in der Nursery (Kindergarten)

Nursery

Osaore!!

Letzte Woche war ich mit Caro im Kindergarten. Es gibt zwei hier. Wir waren im gut ausgestatteten. Die Kinder waren außer Rand und Band. Erst haben wir uns den Unterricht angeguckt. Es wurden Bildchen an die Tafel gemalt, die die Kinder abmalen und beschriften mussten (auf Englisch). Am Ende haben alle ihr Heftchen nach vorne gebracht zum Abhaken. Dabei kamen deutliche Unterschiede zum Vorschein was das Können angeht, wobei die Kinder auch nicht nach Altersgruppensortiert sind. Manche malen ganz genau ab und schreiben das richtige darunter, bei anderen findet man nur Kringel im Heft. Trotzdem bekommt jeder sein Häkchen. Dabei ist Häkchen echt untertrieben. Am meisten freuen sie sich über Haken, die über die ganze Seite gehen. Die haben wir ihnen auch reingemalt=).  In der Pause gibt es für alle Kinder Porridge. Eigentlich sollen sie dabei auf Bänken sitzen, was aber scheinbar unmöglich wird, wenn man den Raum betritt oder gar Fotos macht. Dann geht ein Gedränge und Geschubse um die besten Plätze an deiner Hand oder auf dem Foto los, wobei hier eindeutig das Gesetz des Stärkeren gilt;). Zum spielen hatten wir Seifenblasen dabei, wobei leider immer nur ca. 2 auf einmal machbar waren. D.h. ca 50 Kinder laufen hinter 2 Seifenblasen her, wobei dann leider auch schnell eins hinfällt und die anderen darüber. Deshalb haben wir die Seifenblasen dann auch schnell wieder eingepackt. Verlassen des Geländes? Fehlanzeige!! Caro hatte ca. zehn Kindern an jeder Hand, die sich richtig festkrallen kommt man keinen Meter vorwärts;). Also bin ich zurück zum Kindergartenhaus gerannt und die meisten Kinder hinterher, wo ich sie der Erzieherin abgeben konnte;).
Inzwischen habe ich ein paar Mathestunden an der Pimary Boarding (Grundschule/Mädcheninternat) gegeben. Das hat wirklich Spaß gemacht und die Mädchen haben mich gefragt, wann ich wieder kommeJ. Sie sind zum Großteil wirklich nett. Es war eine sechste Klasse und es ging um Durchschnittsberechnung. Außerdem gab es noch ein Examen vom Vorjahr zu besprechen. Bald fangen hier die großen  Ferien an und das Schuljahr hört auf. Deshalb machen alle Wiederholung für die Prüfungen. Leider weiß man nie, ob alle das verstanden haben, da man bei über 50 Kindern in einem Raum einfach nicht jeden drannehmen kann und ich bis jetzt kaum einen Überblick habe. Allerdings merkt man, dass sie Frontalunterricht gewöhnt sind. Bis jetzt habe ich es noch nicht erlebt, dass sie sich etwas Neues mit eigener Denkleistung erarbeiten mussten. Das ist vielleicht auch schwer bei 50 Schülern in einem engen Klassenraum.
Am Wochenende haben wir uns mit allen in Kisumu getroffen und in einem Guest house übernachtet. Am Morgen mussten wir dann um 4.30 aufstehen, da wir die Nilpferde in und am Viktoriasee beobachten wollten. Mit einem organisiertem Fahrzeug sind wir zum „Hippo Point“ gefahren. Leider waren schon alle Nilpferde im Wasser und keines an Land, wie wir gehofft hatten. Auf der anschließenden Bootstour über den See wurden wir allerdings entschädigt und konnten eine Gruppe mit ca. 10 Tieren beobachten. Was in Kisumu nie aus bleibt, ist der Besuch des „Green Garden Restaurants“- ein deutsches Restaurant mit wirklich guten Pizzen, Käsekuchen, Salat, Currywurst und SchnitzelJ.