Am Freitag brachen wir von Lwak nach Kisumu auf um von dort weiter nach Kakamega zu fahren. Dort gibt es noch ein letztes Stück Regenwald, das Nationalpark ist. Nach den Einkäufen und dem Warten auf den Rest der Gruppe ging es weiter von Kakamega Stadt zum Park. Am Gate mussten wir dann erstmal den Preis aushandeln. Eigentlich hatten wir gehofft über Verbindungen günstiger rein zu kommen, was aber nicht geklappt hat. Trotz eines Briefes von Father Ben, dass wir hier leben, wollte man uns nicht als Residents (Bewohner) hineinlassen, dafür dann aber ohne nach Ausweisen zu fragen als Studenten…
So ist das halt.
Unsere Unterkunft für zwei Nächte waren Bandas, Lehmhütten mit bequemen Betten. Eine Kochstelle gab es auch, allerdings ohne Ausstattung und mit Feuer. Hätte uns der Wächter nicht mit seinem Geschirr ausgeholfen und mit uns das Feuer angemacht, hätten wir wohl nicht nur das halbe, sondern das ganze Wochenende von Toastbrot gelebt;).
Abends bin ich mit Benoit und Moritz aus unserer Gruppe nochmal alleine ein Stück über einen breiten Weg gelaufen. Viel sehen konnte man allerdings nicht, dafür aber hören und ein paar Fledermäuse flogen herum.
Am Morgen erklommen wir einen Aussichtspunkt, von dem man den Sonnenaufgang über dem Wald sehen konnte. Leider waren wir etwas spät dran. Die Sonne ging gerade über den Hügeln auf und der Morgennebel hing noch zwischen den Bäumen. Das sah wirklich beeindruckend und schön aus.
Nachdem der Guide horrende Preise verlangte, kauften wir eine Landkarte vom Park, die natürlich äußerst detailliert war…nicht. Als noch verlässlicher als die Karte erwies sich dann die Beschilderung und Entfernungsangaben der Wege;).
Wir entschieden uns für eine Tour, die 6.8 km lang sein sollte. Irrtum!!! Nach 6 Stunden Wanderung errichten wir wieder unser Camp! Die Karte war wohl ohne jeglichen Schlenker gezeichnet und die Längenangabe Luftlinie;). So ging es über kleine Trampelpfade durch Schlamm und umgekippte Bäume durch den Wald. Das ganze wurde noch etwas abenteuerlicher, als der ganze Weg mit Unkraut zugewuchert war und wir uns fragten, ob wir nicht doch die eine Abzweigung nehmen sollten. Eigentlich war es eine echt schöne Tour, die mir auch nicht langweilig wurde. Tiere haben wir leider kaum gesehen, nur Affen hoch in den Bäumen, die ich mir irgendwie höher vorgestellt hatte. Wahrscheinlich waren wir einfach zu laut zu siebt. Irgendwann, als ich schon der Meinung war, dass wir wohl doch auf der noch längeren Route gelandet waren, kam doch noch ein Schild, dass dieser Themenpfad hier zu Ende sei. Für die angegebenen 6.8km hätten wir demnach 4-5 Stunden gebraucht ;).
Am nächsten Morgen versuchten wir diesmal pünktlich den Sonnenaufgang zu sehen. Leider war es bewölkt. Nach dem Frühstück wurde gepackt und der Großteil der Gruppe steuerte (fertig oder demotiviert vom Vortag) direkt den Ausgang an . Benoit, Moritz und ich wollten allerdings noch die Zeit und den Eintritt ausnutzen und haben noch mal eine 2 Stunden Tour gestartet. Das hat sich auch wirklich gelohnt und auf einem Weg konnte man viele Affen sehen. Außerdem fanden wir tatsächlich noch eine Liane, in die man sich hineinsetzten konnteJ.
Wieder in Lwak angekommen kamen die Kinder aus dem Ort zu uns gelaufen und riefen unsere Namen. Das war wirklich süß und ein schönes Gefühl!
Montag ging es dann noch mal nach Kisumu zu einer Feier vom Bischof. Jede Feier auf der ich hier war, bestand bis jetzt nur aus einer langen Messe und leckerem ESSEN!
Danach waren wir noch eine Familie in Kisumu besuchen, die direkt am See wohnt. Dort kommen die Hippos wohl auch abends an Land. Wenn man hier jemanden besucht, bekommt man meistens Cola, Fanta usw. angeboten oder zu mindest Tee. Und jede Menge Essen…was man dann auch annehmen sollte;). Zwei von den fünf Töchtern haben ein Gedicht aufgesagt über Kinderarbeit und Bildung. Das war echt süß und beeindruckend, wenn ein kleines schwarzes Mädchen über soziale Probleme spricht.