Montag, 19. Dezember 2011

Zwillinge im Krankenhaus


Neues aus dem Krankenhaus


Ahnungslos machten wir uns nachmittags auf ins Krankenhaus auf der Suche nach einer Beschäftigung…wir könnten gucken, ob eine Schwangere da ist und sie besuchen. Von wegen eine - die ganze Station war voll (d.h. ca. 6 Mütter, normal sind es 1-2)!!
Eine der Mütter lag dann tatsächlich in den Wehen im Nebenraum und war kurz davor zu gebären. Der Krankenpfleger fragte uns, ob wir zugucken wollten. Nachdem wir uns dreimal versichert hatten, dass es für die Mutter in Ordnung ist, haben wir tatsächlich zugeguckt.
Die Privatsphäre war eher klein geschrieben und ständig sind Leute rein und raus gelaufen und dann stand mal die Türe offen. Aus der Familie der Frau war keiner da. Ziemlich bald konnte man das Köpfchen sehen und innerhalb einer Stunde war ein kleines Mädchen draußen. Geschrieen hat die Mutter kein einziges Mal!! Allerdings musste sie an den Tropf, weil sie nicht richtig pressen konnte. Das war ein ziemlich spannendes Erlebnis. Bei der Geburt hinzugucken war kein Problem, aber als dann der Mutterkuchen usw. herauskam, musste ich doch ein paar Schritte Abstand nehmen. Wie scheinbar alles hier, wird sogar die Plazenta zu Forschungszwecken irgendwo hin verfrachtet!!
Kurz vor Schluss ging es richtig rund im „Kreissaal“, denn eine zweite Mutter in den Wehen kam herein gelaufen…wir hatten uns schon gefragt, wofür die andere Liege wohl ist;). Zur Türe hin gibt es zwar einen spärlichen Sichtschutz, aber die beiden Mütter lagen dann direkt neben einander dahinter. Aber eine Geburt hat uns für den Anfang gereicht.
Die Frau kam am gleichen Tag erst ins Krankenhaus und am nächsten Tag wurde sie schon von ihrer Mutter wieder abgeholt.
Außerdem habe ich festgestellt, dass mittwochs einen Zahnarzt kommt. Er war sogar mit einem Programm für drei Monate in Deutschland in Berlin und hat an einer Weiterbildung auf einer internationalen Dentistenschule (oder so ähnlich) teilgenommen.
Da hier weder Geld für Plombenmaterial, Bohrer, Brücken usw. beim Arzt und erstrecht nicht bei den Patienten vorhanden ist, besteht die Behandlung nur aus Zähneziehen.
Allen werden Betäubungsspritzen gesetzt, dann kommen sie nacheinander wieder zum Ziehen. Anscheinend wirkt die Betäubung nicht immer so gut…;). Im Krankenhaus gibt es zwar überall Waschbecken, aber aus keinem einzigen Hahn kommt Wasser. Wasser zum Ausspülen bekommen die Patienten nicht, nur ein Wattepad auf die Wunde, eventuell Schmerztabletten und Antibiotika. Das Ausgespuckte Blut muss dann mit Wasser aus dem Kanister weggespült werden. Immerhin gibt es ein Gerät um die Werkzeuge zu desinfizieren. Ansonsten wird nur mit Tageslicht gearbeitet und auf einem normalen Stuhl.
Mal seh, wann ich den ersten Zah ziehen darf;) 
Das war es erstmal. Oriti


Sonntag, 11. Dezember 2011

Fotos

Im Konvent

Kinder in der Kirche

am Fußballplatz

Advent, Advent kein Lichtlein brennt...


Meine Vorweihnachtszeit hier verläuft ziemlich unweihnachtlich ohne Adventskranz und –Kalender, ohne Nikolaus und Schnee. So merkt man eigentlich nur am Datum, dass bald Weihnachten ist.
Zu meinem Geburtstag habe ich tatsächlich einen selbstgebackenen Marmorkuchen bekommen, der heimlich gebacken wurde. Leider haben die Leute hier das Prinzip von Überraschungen nicht so ganz verstanden, denn zwei haben sich schon am Vorabend verplappert;).
Donnerstag haben hier 12 Franziskaner Schwestern aus ganz Kenia ihr endgültiges Gelübde abgelegt. Die Messe hat 5! Stunden gedauert und die Kirche war völlig überfüllt, sodass wir alleine wegen der Luft früher gegangen sind. Draußen waren sogar Flachbildschirme und Stühle für die übrigen Verwandten aufgestellt worden. Und das in Kenia!! Danach gab es eine große Feier mit 5 Bands, die leider alle gleichzeitig gespielt haben. Dabei gilt nur noch: der Lautere gewinnt, egal ob die Lautsprecher überlastet sind. Wie immer im Konvent gab es Unmengen von gutem kenianischem Essen. Abends haben wir noch mit den Schwestern zur traditionellen Luo Musik getanzt.
Dieses Wochenende waren die anderen Freiwilligen aus unserer Kölner Gruppe zu Besuch.
Samstags sollte es ein großes Fußballspiel zwischen unseren Schwestern und den Parlamentsmitgliedern geben. Angesetzt war das ganze für 10 Uhr….gespielt wurde dann um 16.00Uhr…afrikanische Zeit..;). Die Parlamentsmitglieder wurden mit großem Trara begrüßt. Die Pfadfinder, die hier eher dem Militär ähneln, mussten marschieren und die Flaggen hissen. Anschließend wurden von ein paar wichtigen Menschen Bäume im Konvent gepflanzt. Bäumepflanzen hat hier anscheinend eine große symbolische Bedeutung. Wälder ziehen den Regen an. Dort wo Regen ist, ist Wasser und Leben. So gibt es im ganzen Land verschiedene Anlässe und Projekte zum Bäumepflanzen.
Bevor die Nonnen dann wirklich spielten, waren zuerst noch ein paar andere Mannschaften zur Unterhaltung dran. Das Feld, auf dem gespielt wurde, wurde am Vortag extra von Löchern befreit und sogar mit Markierungen versehen. Für Die Politiker gab es sogar Pavillons mit Sofas und Getränken…Wir wurden leider in der Sonne gebraten.
Leider verloren unsere Sisters das 20 -Minutenspiel mit 5:1, aber sie mussten auch gegen Männer spielen und waren wirklich nicht so schlechtJ.
Außerdem haben wir festgestellt, dass nicht weit von uns ein Norweger lebt, der dort an einem interessanten Selbstlernprojekt beteiligt ist. Es gibt Computerunterricht und man versucht zu vermitteln, wir man die lokalen Ressourcen (z.B. Sonnenenergie, Seerosen, die eine Plage sind, als Düngemittel, Anbau von Aloe Vera…) besser nutzen kann.
Es gibt ein schönes, großes Haus auf dem Gelände und man Blickt direkt durch Bananenstauden auf den Viktoriasee. Sogar der Boden in seinem Haus ist gefliest, was wir nicht mal im Parishhaus haben.

Freitag, 18. November 2011

Bilder

Sonnenaufgang über dem Regenwald

Michelle und ich

Affen in Kakamega

Blick auf den Wald

Kakamega!!


Am Freitag brachen wir von Lwak nach Kisumu auf um von dort weiter nach Kakamega zu fahren. Dort gibt es noch ein letztes Stück Regenwald, das Nationalpark ist. Nach den Einkäufen und dem Warten auf den Rest der Gruppe ging es weiter von Kakamega Stadt zum Park. Am Gate mussten wir dann erstmal den Preis aushandeln. Eigentlich hatten wir gehofft über Verbindungen günstiger rein zu kommen, was aber nicht geklappt hat. Trotz eines Briefes von Father Ben, dass wir hier leben, wollte man uns nicht als Residents (Bewohner) hineinlassen, dafür dann aber  ohne nach Ausweisen zu fragen als Studenten…
So ist das halt.
Unsere Unterkunft für zwei Nächte waren Bandas, Lehmhütten mit bequemen Betten. Eine Kochstelle gab es auch, allerdings ohne Ausstattung und mit Feuer. Hätte uns der Wächter nicht mit seinem Geschirr ausgeholfen und mit uns das Feuer angemacht, hätten wir wohl nicht nur das halbe, sondern das ganze Wochenende von Toastbrot gelebt;).
Abends bin ich mit Benoit und Moritz aus unserer Gruppe nochmal alleine ein Stück über einen breiten Weg gelaufen. Viel sehen konnte man allerdings nicht, dafür aber hören und ein paar Fledermäuse flogen herum.
Am Morgen erklommen wir einen Aussichtspunkt, von dem man den Sonnenaufgang über dem Wald sehen konnte. Leider waren wir etwas spät dran. Die Sonne ging gerade über den Hügeln auf und der Morgennebel hing noch zwischen den Bäumen. Das sah wirklich beeindruckend und schön aus.
Nachdem der Guide horrende Preise verlangte, kauften wir eine Landkarte vom Park, die natürlich äußerst detailliert war…nicht. Als noch verlässlicher als die Karte erwies sich dann die Beschilderung und  Entfernungsangaben der Wege;).
Wir entschieden uns für eine Tour, die 6.8 km lang sein sollte. Irrtum!!! Nach 6 Stunden Wanderung errichten wir wieder unser Camp! Die Karte war wohl ohne jeglichen Schlenker gezeichnet und die Längenangabe Luftlinie;). So ging es über kleine Trampelpfade durch Schlamm und umgekippte Bäume durch den Wald. Das ganze wurde noch etwas abenteuerlicher, als der ganze Weg mit Unkraut zugewuchert war und wir uns fragten, ob wir nicht doch die eine Abzweigung nehmen sollten. Eigentlich war es eine echt schöne Tour, die mir auch nicht langweilig wurde. Tiere haben wir leider kaum gesehen, nur Affen hoch in den Bäumen, die ich mir irgendwie höher vorgestellt hatte. Wahrscheinlich waren wir einfach zu laut zu siebt. Irgendwann, als ich schon der Meinung war, dass wir wohl doch auf der noch längeren Route gelandet waren, kam doch noch ein Schild, dass dieser Themenpfad hier zu Ende sei. Für die angegebenen 6.8km hätten wir demnach 4-5 Stunden gebraucht ;).
Am nächsten Morgen versuchten wir diesmal pünktlich den Sonnenaufgang zu sehen. Leider war es bewölkt. Nach dem Frühstück wurde gepackt und der Großteil der Gruppe steuerte (fertig oder demotiviert vom Vortag) direkt den Ausgang an . Benoit, Moritz und ich wollten allerdings noch die Zeit und den Eintritt ausnutzen und haben noch mal eine 2 Stunden Tour gestartet. Das hat sich auch wirklich gelohnt und auf einem Weg konnte man viele Affen sehen. Außerdem fanden wir tatsächlich noch eine Liane, in die man sich hineinsetzten konnteJ.
Wieder in Lwak angekommen kamen  die Kinder aus dem Ort zu uns gelaufen und riefen unsere Namen. Das war wirklich süß und ein schönes Gefühl!
Montag ging es dann noch mal nach Kisumu zu einer Feier vom Bischof. Jede Feier auf der ich hier war, bestand bis jetzt nur aus einer langen Messe und leckerem ESSEN!
Danach waren wir noch eine Familie in Kisumu besuchen, die direkt am See wohnt. Dort kommen die Hippos wohl auch abends an Land. Wenn man hier jemanden besucht, bekommt man meistens Cola, Fanta usw. angeboten oder zu mindest Tee. Und jede Menge Essen…was man dann auch annehmen sollte;). Zwei von den fünf Töchtern haben ein Gedicht aufgesagt über Kinderarbeit und Bildung. Das war echt süß und beeindruckend, wenn ein kleines schwarzes Mädchen über soziale Probleme spricht.

Mittwoch, 9. November 2011

eine Seefahrt, die ...


Gestern war ich mal in einer anderen Abteilung des Krankenhauses, wo alle Patienten zur Ambulanten Untersuchung hinkommen. Dabei war ich in einem Raum, in dem zwei Krankenschwestern Blutproben usw. genommen haben. Da habe ich ca. 2 Stunden aus Gaze Pads gefalten und geschnitten, die benutzt werden um die Haut vor dem Blutabnehmen zu reinigen. Die Arbeit war zwar recht einseitig, aber die beiden Krankenschwestern wirklich nett und man konnte sich gut unterhalten. So habe ich erfahren, dass sie bei einem Forschungsinstitut angestellt sind. Die Blutproben werden in Nährlösungen gegeben und zu Forschungszwecken in ein Labor gebracht. Dafür ist die Behandlung für die Patienten kostenlos.
Für heute wurden wir spontan von einer Mode-Design Lehrerin, die noch irgendeine bestimmte Aufgabe mit Jugendlichen hat zu einer Bootstour über den Viktoriasee eingeladen.
Die schon als verpasst erwartete Fähre brachte uns zunächst auf eine gegenüberliegende Landzunge. Dort war es ziemlich schlammig und nach einer Pause suchten wir uns ein kleineres Boot mit Außenborder, das uns auf eine Insel bringen sollte. Zunächst rätselten wir noch, wie wir in das Boot gelangen sollten, ohne durch das ziemlich schmutzige Wasser zu müssen. Kurzerhand kamen ein paar Kerle an, die uns aller „über die Schwelle tragen“ durch das Wasser in das Boot absetzten. Das ging so schnell, dass leider keine Fotos entstanden sind;).  Dort saßen wir dann zwischen Afrikanern und Bergen von Lebensmitteln für die Inseln. Bevor wir ausgestiegen sind, gab es noch zwei Zwischenhalte um Lebensmittel abzuliefern. Die Kinder am Ufer haben dann wie wild gewunken und „Mzungu, how are you“ gerufen (weißer, wie geht es dir?). Viele von den Bewohnern haben wohl noch nie ein Fahrzeug gesehen oder das Festland betreten. Die Dörfer am Ufer waren alle Ansammlungen von Wellblechhäusern. Am Strand lagen die Fischernetzte zum trocknen, im Wasser ein Kind am baden, direkt daneben, andere beim Kleidung und Geschirr spülen. Krankheiten vorprogrammiert…es gibt wohl auf manchen der Inseln kleine Gesundheitsstationen auf anderen dagegen noch nicht mal eine Grundschule, obwohl dort viele Menschen leben. Viele, die sich entschließen auf dem Festland einen Arzt aufzusuchen, sterben wohl noch auf dem Weg, der mindestens eine Stunde dauert und in unserem Fall noch länger…Auf der Insel gab es tatsächlich eine Art Cafe, wo man eine Cola trinken konnte. Allerdings hatten wir dazu auch nicht viel Zeit. Hier muss man immer bedenken im hellen nach hause zu kommen. D.h. bis ca. 18.30 Uhr…und man weiß nie, was noch dazwischen kommt. Zunächst hieß es, das nächste Boot fährt erst wieder um 17 Uhr, definitiv zu spät für uns. Also kümmerte sich unsere Begleiterin um ein „privates“ Boot, was dann mit uns und ein paar Einheimischen auch bald fuhr, nachdem etwas rätselhafte Dinge mit dem Motor veranstaltet wurden. Besagter Motor  machte dann auch nach ein paar Hundert Metern schlapp, zum Glück nicht zu weit von einer anderen Insel, die wir noch erreichen konnten=). Fast hatten wir uns schon auf eine Nach auf dem See oder in einer Fischerhütte eingestellt;). Aber hier gibt es immer irgend eine Lösung. Unser Motor wurde scheinbar als nicht so schnell reparierbar festgestellt. Zum Glück konnte der Bootsfahrer einen anderen ausleihen, wofür wir dann riesige Fische mitnehmen sollten (ein ca. 10kg Fisch trieb auch tot im Wasser rum).  Zurück auf der Landzunge wollte man uns schon wieder aus dem Boot tragen;). Doch diesmal konnte man auch durch abspringen auf trockenem Boden landen. Uns wurde dann gesagt, wir hätten noch  6 Minuten bis zur Fähre, die auf der anderen Seite abfährt. Mit einem kleinen Schlusssprint (unsere Begleitung trug Stöckelschuhe) konnten wir diese noch knapp erreichen und mit einer Herde Rinder das Festland erreichen;) (es war eine kleine Autofähre).
Mit dem Blick in den Spiegel wurde mir klar, dass nicht nur die anderen Sonnenbrand von dem Tag auf dem Wasser bekommen haben…
Übrigens habe ich mir die Haare flechten lassen. Das ist am Anfang recht schmerzhaft, da es ziemlich an der Kopfhaut zieht, aber bei der Hitze hier auch recht praktisch.
Insel im Viktoriasee mit Dorf und Kindern
Mbita (Ort auf der Landzunge)
Haare

Donnerstag, 3. November 2011

Isabell, Monica (unsere Köchin), ich

Lake Viktoria

Kisumu

Junge im Baum

Kinder in der Nursery (Kindergarten)

Nursery

Osaore!!

Letzte Woche war ich mit Caro im Kindergarten. Es gibt zwei hier. Wir waren im gut ausgestatteten. Die Kinder waren außer Rand und Band. Erst haben wir uns den Unterricht angeguckt. Es wurden Bildchen an die Tafel gemalt, die die Kinder abmalen und beschriften mussten (auf Englisch). Am Ende haben alle ihr Heftchen nach vorne gebracht zum Abhaken. Dabei kamen deutliche Unterschiede zum Vorschein was das Können angeht, wobei die Kinder auch nicht nach Altersgruppensortiert sind. Manche malen ganz genau ab und schreiben das richtige darunter, bei anderen findet man nur Kringel im Heft. Trotzdem bekommt jeder sein Häkchen. Dabei ist Häkchen echt untertrieben. Am meisten freuen sie sich über Haken, die über die ganze Seite gehen. Die haben wir ihnen auch reingemalt=).  In der Pause gibt es für alle Kinder Porridge. Eigentlich sollen sie dabei auf Bänken sitzen, was aber scheinbar unmöglich wird, wenn man den Raum betritt oder gar Fotos macht. Dann geht ein Gedränge und Geschubse um die besten Plätze an deiner Hand oder auf dem Foto los, wobei hier eindeutig das Gesetz des Stärkeren gilt;). Zum spielen hatten wir Seifenblasen dabei, wobei leider immer nur ca. 2 auf einmal machbar waren. D.h. ca 50 Kinder laufen hinter 2 Seifenblasen her, wobei dann leider auch schnell eins hinfällt und die anderen darüber. Deshalb haben wir die Seifenblasen dann auch schnell wieder eingepackt. Verlassen des Geländes? Fehlanzeige!! Caro hatte ca. zehn Kindern an jeder Hand, die sich richtig festkrallen kommt man keinen Meter vorwärts;). Also bin ich zurück zum Kindergartenhaus gerannt und die meisten Kinder hinterher, wo ich sie der Erzieherin abgeben konnte;).
Inzwischen habe ich ein paar Mathestunden an der Pimary Boarding (Grundschule/Mädcheninternat) gegeben. Das hat wirklich Spaß gemacht und die Mädchen haben mich gefragt, wann ich wieder kommeJ. Sie sind zum Großteil wirklich nett. Es war eine sechste Klasse und es ging um Durchschnittsberechnung. Außerdem gab es noch ein Examen vom Vorjahr zu besprechen. Bald fangen hier die großen  Ferien an und das Schuljahr hört auf. Deshalb machen alle Wiederholung für die Prüfungen. Leider weiß man nie, ob alle das verstanden haben, da man bei über 50 Kindern in einem Raum einfach nicht jeden drannehmen kann und ich bis jetzt kaum einen Überblick habe. Allerdings merkt man, dass sie Frontalunterricht gewöhnt sind. Bis jetzt habe ich es noch nicht erlebt, dass sie sich etwas Neues mit eigener Denkleistung erarbeiten mussten. Das ist vielleicht auch schwer bei 50 Schülern in einem engen Klassenraum.
Am Wochenende haben wir uns mit allen in Kisumu getroffen und in einem Guest house übernachtet. Am Morgen mussten wir dann um 4.30 aufstehen, da wir die Nilpferde in und am Viktoriasee beobachten wollten. Mit einem organisiertem Fahrzeug sind wir zum „Hippo Point“ gefahren. Leider waren schon alle Nilpferde im Wasser und keines an Land, wie wir gehofft hatten. Auf der anschließenden Bootstour über den See wurden wir allerdings entschädigt und konnten eine Gruppe mit ca. 10 Tieren beobachten. Was in Kisumu nie aus bleibt, ist der Besuch des „Green Garden Restaurants“- ein deutsches Restaurant mit wirklich guten Pizzen, Käsekuchen, Salat, Currywurst und SchnitzelJ.

Sonntag, 23. Oktober 2011


Hier gibt es im Moment nicht wirklich etwas Neues zu berichten. Morgens gehe ich meistens ins Krankenhaus und helfe auf der HIV Station. Am Nachmittag geben wir dann eine Deutschstunde in der Highschool. Das läuft ganz gut. Ein paar Schülerinnen mussten wir Nachsitzen lassen, weil sie ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Normalerweise werden sie geschlagen oder bekommen irgendwelche anderen unzusammenhängenden Strafen, aber das wollten wir natürlich nicht. Jedenfalls wollte ein Mädchen unbedingt mitkommen. Das haben wir aber verboten, es sollte schließlich eine Strafe sein;). Den Rest des Tages muss man sich dann selbst beschäftigen mit Lesen oder Kartenspielen. Dadurch spielen wir ständig Doppelkopf. Damit es auch seinen Reiz hat, spielen wir um etwas Geld und kaufen davon dann Chips und Schokolade;). Manchmal helfe ich Monica (unsere Köchin) in der Küche beim kochen. Sie hat einen kleinen vierjährigen, süßen Sohn, der nachdem Kindergarten oft hier spielt. Der ist richtig süß, aber etwas schüchtern.
Am Mittwoch waren wir dann noch mal in Kisumu und haben es endlich zum Viktoriasee geschafft. Die Stelle war allerdings ziemlich schmuddelig, da die Leute ihre Busse im See gewaschen haben. Trotzdem ist einer im See geschwommen und auch untergetaucht…iiiih!!! Billharziose lässt grüßen! Auf dem Rückweg hat es tierisch angefangen zu regnen und zwar so stark, dass man kaum fünf Meter gucken konnte!! Alles war grau!
Eben bin ich einer meiner absoluten Lieblingsbeschäftigungen nachgegangen: dem Waschen mit der Hand;). Das ist auf Dauer ziemlich ätzend.
Bis jetzt war ich hier immer noch nicht im Kindergarten. Da werde ich diese Woche mal hingehen.

Sonntag, 9. Oktober 2011


Wir haben es tatsächlich geschafft Joggen zugehen und waren dabei wahrscheinlich DIE Attraktion des Dorfes;).
Außerdem waren wir dieses Wochenende in Uradi auf Christinas und Jennis Geburtstag. Die Hinfahrt war schon ein kleines Abenteuer. Bis Bondo hat uns Father Matthews gefahren, dann ging es weiter mit dem Taxi. Dabei handelte es sich um einen gewöhnlichen extrem alten Kleinwagen. Deshalb darf man aber nicht annehmen, wir wären alleine mit dem Fahrer gefahren;). Insgesamt waren wir 10 Erwachsene, ein Kleinkind und ein Baby in dem Auto: zwei mit dem Gepäck im Kofferraum (restliches Gepäck auf dem Dach), vier + die Kinder auf der Rückbank und vier vorne, wobei sich der Fahrer auch seinen Sitz teilen muss und man dann theoretisch auch mal Gas geben oder bremsen könnte;). Weiter ging es mit dem Motorradtaxi über die Erdpiste. Plötzlich ist der Fahrer auf einen Trampelpfad abgebogen um der Polizei aus dem Weg zugehen, die ihm wahrscheinlich Geld abgeknöpft hätte. Am Samstag sind wir über kleine Trampelpfade durch den Busch bei Uradi gelaufen um Affen zu sehen. Leider waren wir zu spät dran und die Affen haben sich vor der Sonne versteckt, sodass wir keinen gesehen haben. Dafür sind wir immer wieder an kleinen Hüttenansammlungen mit Feldern vorbeigekommen, die völlig abgeschieden liegen. Nach Uradi wieder nach Lwak zu kommen war schon fast wie nachhause zukommen.
Inzwischen habe ich auch das Röntgengerät im Krankenhaus ausfindig gemacht. Das Gebäude ist etwas versteckt. Erschreckenderweise gibt es für die Patienten keine Schutzkleidung!!  Aber man wir hier so selten in seinem Leben geröntgt, dass es vielleicht nicht so tragisch ist. Jedenfalls ist ein etwas älterer Mann dafür zuständig, der sich gefreut hat eine Assistentin zu habenJ. Wenn gerade kein Patient da ist (was die meiste Zeit ausmacht) lässt er einen gerne am PC Karten spielen. Meistens werden hier die Lungen geröntgt um Infektionen oder Tuberkulose festzustellen. Bei den vielen HIV Patienten kommt Tuberkulose häufig vor. Ich konnte auch bei zwei Ultraschalls zugucken. Eine Frau hatte einen ganz aufgeblähten Bauch und tierische Schmerzen. Der habe ich dann meine Hand gegeben. Das war gleichzeitig schön und bedrückend. Ansonsten sollte ich an einem Tag Daten in den Computer eingeben. Leider haben die Leute hier eine Sauklaue und ich musste bei jedem zweiten Wort nachfragen. Es wurde gerade ein neues internes Netzwerk installiert, was irgendwie Schwierigkeiten macht. Einer hatte ein Problem mit Word und hat dann wie ein Auto geguckt, als ich ihm das mit drei Klicken lösen konnteJ. Dann merkt man doch, dass längst nicht alle so mit Computern umgehen können wie in Deutschland. Wobei jetzt ein Netzwerk für das ganze Krankenhaus aufgebaut werden soll.
Gerade haben wir eine 2,5-stündige Messe hinter und mit einer halben Stunde Predigt auf Luo, von der ich kein Wort verstanden habe;).
Gesternabend waren wir beim Priester vom Konvent eingeladen und haben festgestellt, dass er einen Backofen hat. Den gibt’s bei und nämlich nicht. Hoffentlich dürfen wir den demnächst mal benutzen. Das Essen hier schmeckt zwar, ist aber nicht gerade abwechslungsreich. Gleich wollen wir den Nonnen beim Fussballtraining zugucken oder mitspielen. Im Dezember gibt es hier ein riesen Event, wenn die Schwestern aus dem Konvent hier gegen die Frauen aus dem kenianischen Parlament Fußball spielen:). 

Montag, 3. Oktober 2011

ein paar Fotos

mein Zimmer



Erdnüsse rösten auf Kohle

Kati, Yvonne (Besuch), ich

Car wash;)

irgendwelche Kühe

Matatus in Ndori

Straße nach Kisumu

Mittwoch, 28. September 2011



Inzwischen war ich fast jeden Morgen bei der HIVStation. Leider ist da nach zwei Stunden Andrang wieder weniger los. Am Samstag sind dann noch zwei Mädchen von Kolping gekommen, die bis Februar bleiben. Inzwischen haben wir uns den Deutschunterricht angeschaut. Ich weiß noch nicht was ich davon halten soll, aber schlecht ist er nicht. Außerdem gibt es hier zwei verschiedene Grundschulen. Eine ist ein Mädcheninternat und die andere eine normal gemischte Schule. Man merkt deutliche Unterschiede. Die Mädchen aus dem Internat sind wesentlich besser ausgestattet und disziplinierter. Man hat eher den Eindruck, dass sie den Unterricht verstehen. Vielleicht liegt es auch daran. Das die Kinder von der normalen Schule unregelmäßiger da sind und eventuell hungrig in die Schule kommen. Zudem gibt es Nachmittagsunterricht und ich weiß nicht, wie viele Kinder zuhause Mittagessen bekommen. Dann ist es ja kein Wunder, wenn sie sich schlecht konzentrieren können. Man merkt, dass sowohl den Schülern im Internat und auch für die Gebäude mehr Geld zu Verfügung steht. Vielleicht bieten wir an Nachhilfe zu geben, da bald Prüfungen sind. Es wird hier auch extrem langsam gelernt (z.B. hat gerade der Lehrer 5 Minuten erklärt, dass wenn man ein Mensch ist, entweder männlich oder weiblich ist;). Es ging um Sexualkunde. Dann wurde es aber besser). Ich hoffe, dass wir diese Woche mit dem Joggen anfangen. Der Diakon wollte uns zeigen, wo wir laufen können. Der und der Pfarrer sind nebenbei echt nett und witzig.

Dienstag, 20. September 2011


Es steht jetzt fest, dass es Brandstiftung war! Das Mädchen muss jetzt für 9 Jahre ins Gefängnis.
Inzwischen habe ich an der Primary school schon (unfreiwillig) zwei Mathestunden gegeben. Das Thema war wirklich nicht schwer, aber trotzdem haben es glaube ich nicht alle verstanden. Ich wollte eigentlich nur den Mathelehrer was fragen, dann hat er mir das ganze Kapitel gezeigt und meinte, dass ich das dann ja gleich machen könnte…Er hat dann die Stunde angefangen und ist dann gegangen (und nicht wiedergekommen, was ich angenommen hatte). Nachmittags war ich dann wieder in der Schule um nach dem Lehrer zu fragen, der war aber nicht da. Er hat mich kurz angerufen und mir Aufgaben gesagt die ich machen sollte. Für manche war der Unterricht wohl ziemlich langweilig, andere haben glaube ich gar nichts verstanden. Das ist etwas deprimierend, wenn man 10mal das gleiche erklärt und es auch nicht besser wird, wenn Mitschüler helfen. Jedenfalls hatte ich die Stunde erst 10 Minuten vor Schluss angefangen (was ich nicht wusste, mir wurde 15Uhr gesagt) und total überzogen. Die Schüler haben sich überhaupt nicht beschwert, auch nicht auf Nachfrage, ob die Stunde schon vorbei sei. Am Ende hat sich herausgestellt, dass die Klasse zurzeit überhaupt keinen Mathelehrer hat…hätte mir man ja mal sagen können ;). Nachher haben sie sich alle bedankt und meinten ob ich ihnen mit Mathe helfen könne. Das war wirklich schön, aber die Stunde war richtig anstrengend. Mal sehn, ob ich diese Woche noch mal vorbei gehe.
Inzwischen waren wir schon zweimal in Kisumu. Einmal auch auf eigene Faust=). D.h. mit dem Pikipiki (Motorradtaxi, macht tierisch Spaß) bis zur Hauptstraße, dann auf einen Matatu warten, der nach Kisumu fährt. Matatus sind eine Sache für sich. Es handelt sich um Sammeltaxis, die meistens alte Toyotabusse sind. Offiziell dürfen 14 Leute mitfahren. Es gibt vier Reihen mit je drei Plätzen+ einen, der entsteht indem man ein Brett auf den Durchgang legt. Außerdem fährt noch jemand mit, der kassiert und die Türe auf und zu macht. Die Matatus fahren auch erst los, wenn sie voll sind;).
In Kisumu kann man einfach alles kaufen. Die Supermärkte sind RIESIG. Von Süßigkeiten über Kosmetikartikel bis zu Kühlschränken, Kinderspielzeug und Handtüchern gibt es ALLES.
Außerdem gibt es ein echt gutes Deutsches Restaurant, wo man super lecker und recht günstig essen kann.
Heute Morgen habe ich im Krankenhaus geholfen bei den Aidspatienten Größe, Gewicht, Temperatur Blutdruck und Puls zu notieren. Dabei musste ich auch die Namen aufrufen, was zur Belustigung der Mitarbeiter beigetragen hat;). Die ganze Behandlung bekommen sie kostenlos. Auffällig ist, dass vielmehr Frauen als Männer kommen. Die haben wohl zum Teil Angst Medizin nehmen zu müssen oder sind schon tot. Für Babys gibt es eine Prophylaxe, wenn die Mütter HIV haben, damit sie die Muttermilch trinken können (habe ich zumindest so verstanden). So gleich gucken wir uns eine Deutschstunde in der Highschool an. Die Mädchen sind alle am Wochenende zurückgekommen. Ich bin gespannt wie die Stimmung ist.

Mittwoch, 14. September 2011

Endlich Arbeit!


Nachdem wir uns jetzt in jeder? Institution vorgestellt haben, konnten wir heute endlich anfangen zu arbeiten! Wir sind morgens ins Krankenhaus gegangen. Es war gerade ein Vortrag über eine Studie, die hier stattfinden soll. Es wird protokolliert wie sich Malariamedikamente in der Schwangerschaft auswirken und wie Malaria bei verschiedenen Blutkrankheiten ausbricht. Es werden keine Medikamente getestet, sondern es finden Befragungen, Untersuchungen und Beobachtungen statt.
Dann bin ich in die Apotheke gegangen und habe Medikamente abgefüllt. Die Leute bekommen sie kostenlos und müssen sich vorher im Krankenhaus ein Rezept holen. Finanziert wird die Medizin zum Großteil von Pepfam, den USA und der Regierung. Die Mitarbeiter waren wirklich sehr nett und lustig und fragen einen viel über Deutschland aus (z.B. ob bei uns Frauen vererbt werden, wann wir heiraten, über Autos, Politik…). Manche Sachen finden sie dann ziemlich lustig. Ein Lieblingsthema sind auch die Jahreszeiten. Hier sind 15 Grad schon sehr kalt. Und ein Mitarbeiter hat gefragt, ob manche Leute nicht allergisch gegen die Kälte sind=) und er stellt es sich vor wie im Kühlschrank.
Gestern haben wir uns zwei Unterrichtsstunden in der 7. Klasse angeguckt. Der Unterricht ist ähnlich wie bei uns aber disziplinierter. Neue Sachen werden oft vom Lehrer vorgesagt und die Schüler müssen nachsagen. Vor allem der Mathelehrer war wirklich gut. Er hat immer nach Fragen gefragt und am Ende musste jeder Schüler einmal an der Tafel was zeigen (es ging um Winkel). Die meisten hatten alles verstanden, aber manche auch nicht. Dann musste ein anderer helfen, bis derjenige es auch konnte. Und wenn Gelacht wurde, hat der Lehrer gesagt: lach nicht über deine Freunde, keiner ist perfekt und wir haben alle Schwächen. Das fand ich echt gut. Ich soll jetzt eine Mathestunde für die 8. vorbereiten zur Wiederholung der Bruchrechnung. Mal sehn, wie ich das hinkriege ;)
Vor zwei Tagen war hier abends wirklich die Hölle los. Ein Gebäude des Mädcheninternats hat gebrannt! In so einem Schlafhaus sind 72 Mädchen untergebracht, alles ziemlich eng. Zum Glück war keiner drin, als es angefangen hat. Aber sie betroffenen Mädchen haben wirklich alles verloren. Manche hatten gerade wichtige Zertifikate von zu Hause geholt, die sie jetzt nicht mehr nachweisen können. Es wird gesagt, ein Elektrikfehler hätte den Brand verursacht. Das kann aber wohl nicht sein, da die Schlafhäuser in Reihe geschaltet sind und in den beiden benachbarten Häusern das Licht noch gebrannt hat (sagen die Mädchen und der Diakon). Manche vermuten, dass es Brandstiftung war. Letzte Woche war Lehrerstreik und viele wollten nach Hause, sie durften aber nicht. Es könnte also damit zusammenhängen.
Jedenfalls haben wir versucht ein paar Mädchen zu trösten, die alleine da standen. Alle haben ziemlich geschrieen und geweint. Natürlich hatten sie Angst, die Nacht in der Schule zu verbringen. Sie haben dann in der Kirche gesungen und geschlafen. Jetzt sind viele nach Hause gegangen und müssen Geld besorgen, damit das Haus wieder aufgebaut werden kann.
Obwohl die ersten beiden Tage etwas schwierig waren, bin ich jetzt erstaunt, dass ich mich so schnell doch eingelebt habe und hier wohl fühle! Fotos kommen, wenn ich welche gemacht habe ; ) und nach Kisumu ins Internetcafe kann. Hier lädt alles ziemlich lange!

Sonntag, 11. September 2011

Mzawa from Kenya!!


 Mit einer Stunde Verspätung ging es am Dienstag um 16.25 in Frankfurt los nach Kairo. Nach  zweifelhaften Sicherheitskontrollen (das Klappmesser vom Passagier hinter uns hat den Kontrolleur irgendwie abgelenkt, und Frauen konnten soviel piepen wie sie wollten, es gab keine weiblichen Abtaster) fanden wir schließlich eine Art Wartegang. Kurz darauf kam dann jemand der „Nairobi, Nairobi, this way“ geschrieen hat. So haben wir dann auch das nächste Flugzeug erreicht. Neben trinkenden, stinkenden und lauten Russen ging´s dann weiter. In Nairobi gelandet, stellten wir schon bald fest, dass auf dem gesamten Flughafen keine Toilette und kein Waschbecken Wasser hatte. Außerdem funktionierte das Geld abheben am Barclays- Automat auch nicht. Nach ein paar Stunden warten ging´s mit dem Inlandsflug weiter. Hier wäre fast Ende für mein Gepäck gewesen. Zum Glück sah ich es, noch bevor der Flieger starten konnte, einsam auf der Startbahn liegen und konnte den Flugbegleiter drauf aufmerksam machen. Scheinbar muss man hier sagen, dass man Gepäck hat. In Kisumu wurden wir von den Fathers abgeholt. Es ging direkt weiter in die Innenstadt in den Supermarkt. Hier gab´s alles was man auch in Deutschland kaufen kann. Leider funktionierte meine EC- Karte auch hier nicht bei der Bank. Nach einigem hin und her sind Kati und ich dann erfolglos mit Father Mathwes nach Lwak (unser Dorf) gefahren. Wir wohnen dort im Gemeindehaus und haben beide ein eigenes Zimmer mit Waschbecken. Bei mir mangelt es bis jetzt noch an einem Regal oder Schrank, aber das soll wohl noch kommen. Nach einer Nacht mit zwei Stunden Schlaf im Flugzeug konnte man dann auch gut schlafen.  Beim Abendessen konnte ich nicht vermeiden, dass Fisch auf meinem Teller lag. Als ich dann probiert habe, war es doch gar nicht so schlimm und hat eher nach Fleisch geschmeckt. In der Zwischenzeit gab es noch andere interessante Sachen zu Essen wie Leber von einem uns unbekannten Tier. Genrell gibt es hier oft Ugali, einen Klump aus Maismehl und irgendwas, Reis, Weißkohl, grünes Gemüse und Chapati (Teigfladen). Das kann man eigentlich alles ganz gut Essen. Beim Essen ist hier eigentlich immer was los. Meistens ist der Pfarrer, ein Diakon und der Katechet hier. Im Moment ist noch ein Mädchen aus Deutschland für 2 Wochen zu besuch. Einmal haben wir auch der Köchin beim Hühnchenrupfen und beim Chapati machen geholfen. Sie ist wirklich nett. In den letzten Tagen sind Kati und ich viel über den Parish gelaufen, haben tausend Hände geschüttelt und uns mit den Mädchen aus de Highschool unterhalten.
Im Moment streiken die Lehrer in Kenia (Ende nicht absehbar), aber die Mädchen treffen sich trotzdem jeden Tag zum lernen. Es ist ein Internat und einige sind traurig, dass sie nicht nach Hause können in der Zeit. Die Schule hat über 1200 Schülerinnen, die sogar auch aus Mombasa und Nairobi kommen.
Mit Englisch kommt man hier eigentlich gut zurecht. Trotzdem freuen sie sich, wenn man versucht was auf Luo zu sagen. Die Kinder können auch noch kein Englisch.
Auf dem Gelände gibt es ein Konvent, einen Kindergarten, eine Primaryschool, die Mädchen-Highschool (Internat), einen große Kirche, über all ein paar Tiere und ein Krankenhaus.
Von den Schwestern aus dem Konvent habe ich einen kenianischen Namen bekommen: Akini = am Morgen geboren.
Die Leute sind alle sehr freundlich und freuen sich scheinbar über einen. Am Donnerstag sind wir noch mal nach Kisumu gefahren. Geldabheben hat immer noch nicht geklappt. Ich muss noch mal mit meinem Pass hin oder es bei einer anderen Bank versuchen. Immerhin habe ich jetzt einen Internet Stick und eine Handykarte (jeder hat hier ein Handy!!)
Heute (Sonntag) waren wir erst in Lwak in der Messe. Theoretisch sollte die um 9 Uhr anfangen. Wir haben uns erst gar nicht die Mühe gemacht pünktlich zu sein. Los ging´s dann um 9.40Uhr. Die Messen hier sind wirklich schöner als in Deutschland. Es wird ziemlich viel und laut gesungen und geklatscht. Außerdem tanzen Mädchen fast den ganzen Gottesdienst durch. Es sind tierisch viele Kinder da, die alle vorne sitzen und die älteren kümmern sich um die kleinen. De Ablauf ist aber der gleiche, außer dass zahlreiche Gebete eingestreut werden. Mit 2,5 Stunden sollte man dann schon rechnen. Es geht aber echt schnell um. Am Ende mussten wir uns noch der Gemeinde vorstellen.
Gleich fahren wir zwei Kolping-Freiwillige besuchen, die in ein oder zwei Wochen auch nach Lwak kommen für 6 Monate und im Moment in einem Workcamp sind.


Sonntag, 4. September 2011

Fertig gedopt mit sämtlichen Impfungen und hoffentlich gut vorbereitet und ausgerüstet kann es endlich losgehen.
Am Dienstag geht unser Flug von Frankfurth über Kairo nach Nairobi und von dort weiter nach Kisumu, wo wir wahrscheinlich von unseren Fathers abgeholt werden und in unsere Dörfer fahren. Bis Kisumu sind wir zu sechst unterwegs, dann jeweils zu zweit in einem Dorf. Zwei andere Freiwillige kommen hoffentlich später noch dazu. Mit Kati werde ich in Lwak wohnen und arbeiten. Wir sind im Pfarrhaus der Kirchengemeinde untergebracht und können auf dem Kirchengelände in verschiedenen Einrichtungen mithelfen (Krankenhaus, Kindergarten, Schule etc.). Darüber werde ich sicher noch mehr berichten. Jetzt muss ich erstmal die restlichen Sachen in den Koffer stopfen, ein paar Medikamente zusammensuchen und losfliegen=).